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Kirche in WDR 2 | 09.11.2020 | 05:55 Uhr

Der Maria-Hilf-Riemen

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende auch schon wieder rum. Tja. Und gestern, am Sonntag, sind wir mit unserem Pferd Ramina und unserem Pudel Greta durch den Wald spaziert. Wie wir das oft machen, am Wochenende. Meine Frau ist schon länger dabei, das Pferd anzureiten. Anreiten, das bedeutet es Schritt für Schritt ans Reiten zu gewöhnen. Also an die Zügelhilfen, an das ungewohnte Gewicht auf dem Rücken und an den Sattel. Wir gehen zuerst gemeinsam ein Stück zu Fuß, dann steigt meine Frau irgendwann auf. Und reitet. Und ich gehe voraus und führe das Pferd am Strick, ganz locker, nur zur Sicherheit, für alle Fälle. Denn wenn das Pferd unruhig wird – zum Beispiel bei einem Geräusch, fallenden Blättern oder einer Windböe – dann kann ich es leicht in einem Bogen wieder zurück auf den Weg führen. Aufregend ist das.

An dem Sattel ist an der Vorderseite ein kleiner Riemen: ein Lederband, das an beiden Enden mit dem Sattel verbunden ist und eine kleine Schlaufe bildet. Gerade so viel, dass eine Reiterin oder ein Reiter mit beiden Händen nebeneinander hineingreifen kann. Dieser Riemen heißt – wie witzig! – Maria-Hilf-Riemen. Wozu der gut ist? Meine Frau hats mir erklärt: Wenn Ramina richtig eingeritten ist dann geht ja niemand mehr mit, der sie am Strick führt und eingreifen kann, wenn das Pferd scheut, auch ich nicht. Damit meine Frau sich aber im Fall von Gefahr im Sattel halten kann und nicht runterfällt, greift sie mit beiden Händen in den Maria-Hilf-Riemen. Das ist viel besser, als sich an den Zügeln festzuhalten und gegebenenfalls auch noch dem verängstigten Pferd wehzutun.

Ich muss sagen: ich war beeindruckt. Der Maria-Hilf-Riemen – eine Art Stoßgebet zum Anfassen. Der da ist, wenn es eng wird. Ich hoffe, dass meine Frau den Maria-Hilf-Riemen niemals brauchen wird. Aber jetzt, wo ich weiß, was er bedeutet bin ich froh, dass er da ist – und meine Frau auch.

Nicht jeder hat ein Pferd, na klar, und deswegen hat auch nicht jeder einen Sattel. Aber fast jeder hat einen Maria-Hilf-Riemen. Naja, jedenfalls eine Variante davon. Menschen, die da sind, wenn ihr Pferd durchgeht:

Eine Freundin, die zuhört, wenn es ums Ganze geht. Oder ne Patentante, die das Studium des Neffen mit Geld unterstützt hat. Oder einer, der solange telefoniert, bis das mit dem Praktikum doch noch klappt. Oder die, die mit dir den Park abgesucht haben, als dein Portmonee flöten ging. Die, die dir das Schwimmen beigebracht und dich durch die Prüfung gelotst hat. Der, der dir dein Auto leiht, wenn dus brauchst. Die, bei dei der du pennen konntest als du einsam warst. All die Marios und Marias, die ohne zu Zögern da sind wenn du rufst: Hilf mir.

Heute geht die Woche geht los. Und es wird eine tolle Woche. Wegen all der Menschen, die einander nicht fallen lassen. Wie ein Maria-Hilf-Riemen. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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