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Hörmal | 26.12.2020 | 07:45 Uhr

Gesundheit und mehr


„Bleiben Sie gesund!“ Seit vielen Monaten verabschiede ich mich häufig mit diesem Zusatz und schreib ihn unter meine E-Mails. Bei den hohen Infektionszahlen und auch den vielen Toten der Covid-19-Pandemie ist das auch ein richtiger, wichtiger und ernst gemeinter Wunsch.

Viele Menschen reagieren auf den Wunsch und sagen dann: „Ja, Gesundheit ist das Wichtigste!“ Und auch das stimmt ja: Denn jede Krankheit schränkt mein Leben ein. Da muss man noch nicht einmal einen schweren Krankheitsverlauf haben. Gesundheit – und das zeigt sich in dieser Zeit sehr deutlich – ist die Voraussetzung, Leben selbstbestimmt und möglichst frei zu gestalten, ja sich zu entfalten.

Trotzdem bleibe ich bei dem Gedanken hängen: Gesundheit ist das Wichtigste. Stimmt das so, oder kann es nicht noch Wichtigeres geben?

Ich komme auf die Frage, weil heute in der katholischen Kirche des heiligen Stephanus gedacht wird. Der wird als Erzmärtyrer verehrt, will heißen: als erster, der als Zeuge für seinen Glauben an Christus sein Leben geopfert hat. Laut biblischen Zeugnis gehörte Stephanus nicht zum erwählten Kreis der Apostel. Er war für die Armen und Kranken zuständig – wenn man so will für die Caritas oder die Diakonie. Daher wird er auch als erster Diakon verehrt. Die Apostelgeschichte berichtet dann, wie er in der ersten Verfolgung der Urchristengemeinde gesteinigt wurde.

„Bleiben Sie gesund?!“ – Wenn dem ersten Diakon Stephanus sein Leben und seine Gesundheit lieb gewesen wären, dann hätte er an entscheidender Stelle einfach nur einlenken müssen, hätte sich von der Vorstellung distanzieren müssen, dass Jesus der Sohn Gottes sei. – Hat er aber nicht!

Offenbar war ihm seine Überzeugung, sein Glaubenszeugnis eben wichtiger. Anders formuliert: Stephanus ist seinem Gewissen gefolgt und hat dafür Leib und Leben und damit auch seine Gesundheit zurückgestellt. Das macht ihn zum Märtyrer, zum Blutzeugen.

Bis heute gibt es ja Menschen, die ihrem Gewissen folgen und dafür auch Benachteiligungen ertragen, mit der Folge, gesundheitliche Schäden hinzunehmen oder sogar getötet zu werden.

Ich weiß nicht ob ich zu so etwas fähig wäre oder bis zu welchem Grad ich einer Benachteiligung oder gar einer Folter standhalten würde, wie es die Märtyrer getan haben. Und ich bin froh, dass ich in einem Land und einer Zeit lebe, wo ich nicht vor die Wahl gestellt werde, mich entscheiden zu müssen zwischen meiner Überzeugung und meinem Leben.

Umso erschreckender ist es, dass es in anderen Teilen der Welt immer noch unzählige Menschen gibt, die blutig verfolgt werden wegen ihres Glaubens. Dabei haben auch sie ein Recht auf Religionsfreiheit und körperliche Unversehrtheit, sprich auf physische und psychische Gesundheit. Das heißt aber: Jeder Märtyrer ist einer zu viel, weil jeder Märtyrer zeigt, dass diese grundlegenden Garantien nicht befolgt werden.

So gesehen steht der Wunsch nach Gesundheit eigentlich für viel mehr. Er steht auch für den Wunsch, seiner Überzeugung, seinem Glauben treu bleiben zu können, ohne verfolgt oder benachteiligt zu werden. Und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen an diesem 2. Weihnachtstag: „Bleiben Sie gesund!“

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