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Kirche in WDR 2 | 16.01.2021 | 05:55 Uhr

Corona-Lehre

Diese Pandemie ist ein Jahrhundertereignis.

Wir sind mittendrin.

Mit Verzweiflung und Hoffnung, Angst, Schmerz, Wut, Ohnmacht und Glücksinseln.

Mit dem Schrei nach schnellen Lösungen, mit Leugnung des Tatsächlichen, und dem Ringen um Geduld.

Ich könnte verzweifeln, nicht nur am Virus, auch an Gott, an der Welt, am Menschen, an mir, wenn ich sehe, was erst möglich ist, wenn Menschen persönlich betroffen sind. Der Dichter Thomas Gsella bringt´s auf den Punkt in seinem mittlerweile berühmten Gedicht: Corona-Lehre


O-Ton:

„Quarantänehäuser sprießen,

Ärzte, Betten überall,

Forscher forschen,

Gelder fließen,

Politik mit Überschall.

Also hat sie klargestellt:

Wenn sie will, dann kann die Welt.

Also will sie nicht beenden

das Krepieren in den Kriegen

das Verrecken vor den Stränden.

Und dass Kinder schreiend liegen

in den Zelten, zitternd, nass.

Also will sie. Alles das.“ (1)


Stimmt. Es ist wie es ist. Die Welt ist nicht gerecht und ich kann und muß mich verhalten.

Ich fühle mich verpflichtet – zur Solidarität mit denen, die durch Netze fallen und deren Träume platzen, zur Freundlichkeit für die Fremden, zur Hilfe für die fast Vergessenen in den Lagern dieser Welt, auf Lesbos und in Moria, in Nordafrika und für alle, die mitten unter uns in Provisorien leben.

Ich bin mittendrin. Mit großen widersprüchlichen Gefühlen, die ich oft fast gleichzeitig erlebe. Mittendrin. Und irgendwie dran.

Aber - es wird ein Ende haben.

Es wird nicht wieder alles gut, sondern alles anders und auch gut werden.

Ich bin Christ und habe kein Recht auf Unversehrtheit. Als Christ mittendrin zu sein heißt weiter zu lieben. Weiter zu lieben unter den Bedingungen dieser Welt, wie sie nun mal gerade ist: mit Maske und Abstand, mit Schmerz und Ohnmacht, mit Verzicht.

Und mit Hoffnung: auf Impfstoffe und Einsichten, auf Hilfe und Solidarität, auf Liebe, die kein keine Bedingungen stellt.

Ich habe keine Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“ von Leid und Schmerz und Ungerechtigkeit.

Aber ich glaube, dass Gott liebt.

Ich glaube, dass Gott in dem Kreuzestod und der Auferstehung Jesu zeigt, dass es mehr gibt als Alles. Anderes, als das, was ich verstehen kann.

Ich glaube an Jesus Christus, der mich, Dich, die Welt liebevoll anschaut.

Mittendrin.



(1) Sa, 18.4.2020 14:05 Uhr, SWR2 am Samstagnachmittag, SWR2.



Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth

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