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Kirche in WDR 2 | 26.01.2021 | 05:55 Uhr

Verschickungskind

Autorin: Darauf, dass ihr Gerechtigkeit widerfährt, wartet Heike Greco schon seit fünf Jahrzehnten. Sie ist ein Verschickungskind gewesen, das bis heute mit knapp 60 noch darunter leidet, was sie damals erlebt hat – in einem Erholungsheim der Diakonie.


O-Ton: Ich erinnere mich, dass ich immer Heimweh hatte, vor allen Dingen abends und nachts, und dass ich nicht verstanden habe, dass ich da alleine ohne meine Eltern war.


Autorin: Dabei hatte Heike Greco noch Glück. Ihre Verschickung dauert nur vier Wochen und nicht acht oder zehn. Ihr Bruder war mit ihr verschickt worden, doch den bekam sie nicht zu sehen.


O-Ton: Ich erinnere mich an eine Situation, dass ich halt Möhren Rohkost essen musste, die aber nicht runter geschluckt bekam und dann wurde mir das reingefüttert bis ich mich übergeben habe auf den Teller. Und dann habe ich den restlichen Tag da in dem Speisesaal alleine gesessen und musste das aufessen, was ich da erbrochen hatte.


Autorin: Seit sechs Monaten engagiert sich Heike Greco bei den Verschickungskindern in NRW.

Sie möchte - wie all die anderen – ihre Geschichte aufarbeiten. Denn – das, was sie erlebt hat – auch wenn es nur vier Wochen waren– war so nachhaltig, dass sie bis heute darunter leidet. Was sie bei den Verschickungskindern in NRW erlebt:


O-Ton: Dass ganz, ganz viele Kinder diese Erlebnisse hatten und nicht nur ich irgendwie falsche Gefühle hatte, weil ich gedacht habe, hm, da warst du vielleicht empfindlich. Und das stärkt irgendwie, so traurig das ist.


Autorin: Heike Greco hat große Mühe gehabt, herauszufinden, in welchem Heim sie überhaupt gewesen ist. Ihre Versuche in Wuppertal beim Kirchenkreis oder bei der Diakonie etwas herauszufinden, waren vergeblich.


O-Ton: Ich denke, dass sie schon eine Menge wissen oder was finden würden, wenn die halt ausreichend recherchieren würden, weil in anderen Bundesländern z.B. die Recherche viel, viel weiter fortgeschritten ist.


Autorin: Was sich die Verschickungskinder wünschen, und es sind Hundert Tausende, die allein von der Inneren Mission bzw. Diakonie NRW verschickt wurden, ist eine Unterstützung bei ihren Recherchen. Sie wollen wissen, wo ist das Heim, wo ich so gelitten habe. Gibt es andere, die auch dort waren. Leben sie noch – kann ich mit ihnen reden. Das ist nun wirklich nicht zu viel verlangt. Das man die Verschickungskinder bei ihren Recherchen unterstützt. Was Heike Greco sich noch wünscht:


O-Ton: Dass das Leid der Verschickungskinder, also unser Leid, das es anerkannt wird und das es einfach auch vielleicht eine Entschuldigung gibt. Große Wünsche habe ich nicht, Anerkennung das wäre schon sehr super.



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