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Hörmal | 07.02.2021 | 07:45 Uhr

Wahlrecht des Hl. Geistes

Heute vor 50 Jahren war es soweit: Die Schweiz hatte sich für das Frauenwahlrecht entscheiden. Wohlgemeint: die Männer in der Schweiz hatten das gemacht, an jenem 7. Februar 1971. Und damit war die Schweiz eine echte Nachzüglerin in Europa.

Nachdem 1893 erstmals in Neuseeland die Frauen wählen durften, 1906 Finnland in Europa voran ging, kam nach dem ersten Weltkrieg bei fast allen europäischen Ländern das Wahlrecht für beide Geschlechter, in Deutschland 1919. Das Frauenwahlrecht ist die wohl wichtigste Errungenschaft der Emanzipationsbewegung. Und heute, da wir hierzulande seit bald 16 Jahren von einer Kanzlerin regiert werden, ist das schon fast unglaublich, wie erbittert Frauen auch hierzulande vor 100 Jahren dafür kämpfen mussten, gleichberechtigt mit den Männern das politische Geschick des Landes zu bestimmen.

Und Sie können sich vielleicht denken, was jetzt kommt – in einem Beitrag der katholischen Kirche zu diesem Gedenktag: Natürlich kann ich darüber nicht sprechen, ohne auf das Thema „Priestertum der Frau“ zu schauen. Denn auch darum
wurde und wird in der Christenheit fast genauso lang gerungen wie ums Frauenwahlrecht. Und vielleicht ist die katholische Kirche unter den christlichen Gemeinschaften so etwas wie die Schweiz beim Frauenwahlrecht – eine Nachzüglerin. Während nämlich in Deutschland 1958 Elisabeth Haseloff zur ersten lutherischen Pastorin bestellt wurde – was bei den Schweizer Reformierten in Zürich übrigens schon seit 1918 möglich war – ist das Ringen in der katholischen Kirche unüberhörbar und das schon seit Jahren.

Nun ist es bei mir auch schon 20 Jahre her, dass ich in Münster Theologie studiert habe und das Thema begleitet mein Katholisch-Sein mindestens seit damals. Und je länger ich das beobachte - als Mann zugegeben - umso klarer wird mir: bei dem Thema geht es mir nicht so sehr um das Wahlrecht der Frauen, ob Priesteramt ja oder nein.

Priester-Sein ist etwas anderes als ein politisches Amt. Für mich ist das Thema eine Schicht tiefer angelegt: Es geht mir, ich will es mal so sagen, um das Wahlrecht des Heiligen Geistes.

Ich nehme das Priesteramt sehr ernst und es hat für mich etwas mit Berufung zu tun. So hatte ich damals als junger Mann für mich eine Phase lang ziemlich gründlich geprüft, ob ich zum Priestertum berufen bin oder nicht. Das ist weniger eine Frage danach, „was ich will“, sondern es geht um die Frage „was Gott von mir will“. Und diese Perspektive ist entscheidend!

….ob Sie jetzt bei dem Thema mitgehen können oder nicht, das sei jetzt mal dahin gestellt…

Was ich sagen will: Ich habe in meinem bisherigen Leben viele Frauen kennen gelernt, bei denen ich mir dachte „das sind doch Priesterinnen“. Die leben und wirken aus dieser tiefen Verbindung mit Gott, wie ich es auch von Priestern kenne und erwarte.
Für mich ist es mit den Jahren immer unerklärbarer geworden, dass der Heilige Geist nur Männer berufen sollte, Priester zu sein. Als hätte er da nicht völlige Wahlfreiheit. Zumal ich in der Bibel so viele Berufungsgeschichten finde, die gerade jenseits des Berechenbaren liegen – vom Moses, der ein Mörder war, über David, der Ehebruch beging und auch einen Mord zu verantworten hatte, bis zur Jungfrau Maria als Gottesmutter: Gott schreibt seine Heilsgeschichte auf Zeilen, die alles andere als vorhersehbar sind, geschweige denn gerade.

Die für mich entscheidende Frage in Bezug auf die Wahlfreiheit des Heiligen Geistes bei Berufungen stellt ausgerechnet Petrus. Als der nämlich den ersten Heiden getauft hatte, war das damals ein ziemlicher Skandal innerhalb des Judentums und zugleich der entscheidende Durchbruch für das junge Christentum. Und kurz nach dieser Heiden-Taufe verteidigt Petrus sich im Kreis der Jünger Jesu wirklich bemerkenswert – finden Sie im 11. Kapitel der Apostelgeschichte (Apg 11,17). Und er schließt mit folgender Frage: „Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat wie uns (…), Wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?“

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