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Hörmal | 28.02.2021 | 07:45 Uhr

Now

Anfang des Monats bin ich hier in Köln immer wieder zum Rhein gelaufen, um dem Pegel beim Steigen und Abfallen zuzuschauen… Hochwassergucken…was Kölner so machen,
wenn sonst nix passiert…Und da bin ich immer am Museum Ludwig vorbeigelaufen, direkt am Rhein, an der Hohenzollernbrücke. Das Museum Ludwig ist in Deutschland für Pop-Art-Fans das, was für einen Katholiken wahrscheinlich Kevelaer ist: ein Wallfahrtsort. Da hängen sie alle: Rauschenberg, Oldenburg, Lichtenstein – und klar auch: Andy Warhol.

Sie wissen schon: Der mit der Tomatensuppe oder mit Marylin Monroe. Andy Warhol war der Künstler, der in den 70er, 80er Jahren der Welt den Konsum-Spiegel vorgehalten hat – und daran verdient hat. Sein Atelier nannte er ganz unbescheiden „Factory“. Und er hat Kunst in Massen für die Massen hergestellt. Das war Teil seines Konzepts: Die wahrscheinlich relevanteste Antwort eines Künstlers auf die Epoche, in der alles zur glitzernden Oberfläche des „Haben-Haben“ wurde.

Und als ich Anfang des Monats also Tag für Tag zum Rhein gelaufen bin, da guckte Andy Warhol mich mit riesen Augen an – jedes Mal, als riesiges Plakat. Denn seit Mitte Dezember zeigt das Museum Ludwig eine der größten Werkschauen dieses wohl bedeutendsten Vertreters der Pop-Art. Das Verrückte ist nur: Bislang hat die Schau noch keiner gesehen – also bis auf ein paar Museumsmacherinnen und -macher. Denn: Quasi mit Ausstellungseröffnung kam der Lockdown und keiner konnte hin.

Und ich kann natürlich nur mutmaßen. Aber mein Verdacht ist: Diese Ausstellung würde Andy Warhol sicher als eine seiner Spannendsten überhaupt beschreiben. Seine Kunst hängt für teuer Geld aus allen möglichen Galerien zusammengeliehen in Deutschlands Pop-Art-Wallfahrtsstätte und keiner kann es sehen: Das ist Konzeptkunst „at its best“ – wenn es nicht so vermaledeit und tragisch wäre mit dieser Corona-Pandemie. Und dann heißt die Ausstellung auch noch „now“. Also: „Jetzt“! Verrückter kann’s nicht sein!

Und jetzt muss ich Sie noch einmal mitnehmen – vom Museum Ludwig in den Kölner Dom. Der liegt ja gleich nebenan. Und war über Jahrhunderte DER Wallfahrtsort nördlich der Alpen.

Allerdings: Der ist nicht geschlossen wie das Museum Ludwig. Aber was mich seit
Dezember aufmerken lässt: er ist meist leer. Vor ihm stehen gerade Türsteher, die Domschweizer und die fragen einen, ob man darin beten wolle. Und wenn man das verneint, darf man nicht in den Dom. Und dann sehe ich immer die Menschen, wie sie in den Dom wollen, gefragt werden und abbiegen.

Ich flunkere manchmal – denn ich finde, die Domschweizer können eh nicht kontrollieren, ob ich im Dom bete oder nicht. Und dann bin ich in diesem riesen Gotteshaus – oft allein. Und frage mich: warum kommen da so wenige rein? Vielleicht, weil das mit dem Beten heute nicht mehr so leicht von der Hand geht?

Wie gesagt: ich kann das auch nicht immer. Aber es gibt Zeiten und Momente, da weiß ich: „Jetzt“! Jetzt ist beten dran. Und das heißt: Kontakt aufnehmen. Nicht mit etwas, das ich „Haben-Haben“ kann, sondern mit etwas, das größer ist. Tiefer. Der Grund meines Seins.

Ich würde mir vielleicht nicht fürs „jetzt“, aber für die Zukunft wünschen, vielleicht nur für diese Fastenzeit wünschen, dass Menschen zumindest 15 Minuten lang mal diese Erfahrung haben, welche Kraft im Beten liegt. Andy Warhol? Der hätte mir vielleicht sogar zugestimmt … denn Sie werden sich wundern – ich mich auch in der Vorbereitung zu diesem Beitrag: Andy Warhol war ein sehr religiöser Mensch und ist wahrscheinlich öfter zur katholischen Messe gegangen als ich.

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