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Kirche in WDR 2 | 27.03.2021 | 05:55 Uhr
Licht aus. Spot an.
Zum ersten Mal gibt es die Earth Hour am 31. März 2007 im australischen Sydney, organisiert vom WWF Australien, dem World Wide Fund for Nature. Er bewegt damals ungefähr 2 Millionen Haushalte, das Licht für eine Stunde auszuschalten. Ein Jahr später erreicht der Aktionstag bereits 370 Städte in 35 verschiedenen Ländern und über 18 Zeitzonen.
Inzwischen nehmen über zwei Milliarden Menschen in über 5000 Städten und 135 Ländern der Welt teil. Damit ist diese Aktion zur größten weltweiten Umweltschutz-Aktion gewachsen.
„Schön und gut“ -mögen Sie nun sagen. Eher etwas für den Kalender der kuriosen Feiertage und wer nicht gerade auf dem Mond verweilt, wird den Blick auf eine schwächer beleuchtete Erde auch gar nicht mitkriegen.
Aber geht es wirklich darum? Geht es darum, dass meine Nachbarin oder Nachbar mitbekommt, das ich mitmache? Schließlich kann auch zufällig keiner zu Hause sein, oder das defekte Waffeleisen hat eine Sicherung herausspringen lassen…
Vielleicht geht es aber auch gar nicht um die anderen. Vielleicht geht es um mich. Vielleicht geht es darum, dass ich merke: Auch wenn es globale Probleme sind, die ich allein überhaupt nicht ändern kann, in dem Moment, wenn viele Menschen mitmachen, bewirkt es etwas.
Zwei Milliarden Menschen machen in dieser einen Stunde deutlich, dass es notwendig, dass es dringend, vielleicht sogar dringender denn je ist, etwas zu verändern. Denn unser Klima auf dem Planeten wird unwiederbringlich beschädigt, wenn wir unseren Bedarf nach Energie nicht anders decken als bisher.
In der Bibel wird davon berichtet, wie es Jesus gelingt, eine riesige Menschenmenge um sich zu versammeln, um ihnen von einer neuen Welt Gottes zu erzählen. In der sogenannten „Bergpredigt“ (Mt. 5-7) ermuntert er die Zusammengekommen dazu, das Gehörte weiter zu verbreiten, heute würden wir sagen: Reichweite zu generieren. Darin findet sich ein Satz, der sprichwörtlich geworden ist: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ (Mt.5,15).
Heute können wir mal unbescheiden sein. Eine Idee weitertragen. Zeigen, was nötig ist.
Also: „Licht aus!“ und damit „Spot an“! – damit alle sehen, worum es geht.
Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth