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Kirche in WDR 2 | 19.04.2021 | 05:55 Uhr

Arno Pötzsch

Manchmal ist es gut, große Einsichten mit ganz einfachen Worten zu sagen.

„Meinem Gott gehört die Welt / meinem Gott das Himmelszelt / ihm gehört der Raum, die Zeit / sein ist auch die Ewigkeit“


Ein Kinderlied. Unverdächtig simpel. Darum fällt es den Nazis 1934 auch nicht auf als der evangelische Pfarrer Arno Pötzsch diese Verse dichtet. Und doch sind sie brisant, hochpolitisch. Zwischen den Zeilen versteckt sich eine klare Zeitansage:


Meinem Gott gehört die Welt – meinem Gott und eben nicht einem Führer wie Adolf Hitler, der sich gerade aufmacht erst Deutschland und dann die ganze Welt zu erobern.

Gott gehört der Raum, die Zeit – Gott allein, und nicht denen, die gerade ihr „1000-jähriges Reich“ ausrufen.


So ein klares Bekenntnis gegen den Zeitgeist hat meiner Kirche immer gutgetan. Gerade auch, weil es wie zur Zeit von Arno Pötzsch leider viel zu wenige sind, die so denken und sprechen.


Arno Pötzsch ist freiwillig als Soldat in den 1. Weltkrieg gezogen. Er kommt traumatisiert zurück. Und wird Sozialarbeiter in einem Kinder- und Jugendheim. Er hat erfahren: Wer Krieg erlebt, kann nur verlieren. Deshalb sagt er: Wir müssen junge Menschen früh innerlich so stark machen, dass sie nicht wieder auf die reinfallen, die zu Spaltung im Volk und zu Gewalt aufrufen.


Und Pötzsch beginnt Kirchenlieder zu dichten. Eines davon hat die Bischöfin Margot Käßmann zitiert bei ihrem Amtsrücktritt: Du kannst nicht tiefer fallen / als nur in Gottes Hand / die er zum Heil uns allen / barmherzig ausgespannt.


Mich trösten diese Worte: Wir können im Leben fallen, manchmal auch tief. Jeder und jede einzelne von uns. Aus eigener Schuld, als Opfer der Umstände oder einer Mischung von allem. Am Ende aber ist da einer, der mich auffängt und wieder aufrichtet.


„Du kannst nicht tiefer fallen / als nur in Gottes Hand.“ Diese Worte schreibt Arno Pötzsch 1941 - mitten im Krieg. Er ist Marinepfarrer in den Niederlanden, betreut Gefangene und beerdigt Gefallene Niederländer wie Deutsche, die erschossen werden sollen. Ganz bitter. Immer wieder gerät er in den Konflikt mit den Militärs und hält stand: „Ich bin als Seelsorger für alle da,“ hat er immer gesagt. Arno Pötzsch ist heute vor 61 Jahren gestorben.


Dieses Festhalten an Gott, diese unbeirrte Hoffnung auf ewiges Leben, das möchte auch ich mir bewahren: Es münden alle Pfade / durch Schicksal, Schuld und Tod / doch ein in Gottes Gnade / trotz aller unser Not.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius



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