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Kirche in WDR 2 | 10.06.2021 | 05:55 Uhr
Save the date
Kennen Sie „Save the date“? Das erste Mal hab ich vor ungefähr fünf Jahren davon gehört. Da war ich aber schon 50 Jahre alt.
„Termine retten“ – früher hab ich das selten
machen müssen. Aber irgendwann wurde auch mein Leben immer schneller. Ich
musste dienstlich und privat so langfristig planen bis ich selbst hin und
wieder „Save the Date“-Botschaften verschickt habe.
Ich erinnere mich, dass wir bei unserer eigenen Hochzeit, vor 27 Jahren, die Einladungen zwei oder drei Monate vorher verschickt haben. Würden wir das heute genauso machen, müssten wir vermutlich ganz ohne Gäste feiern. Viel zu kurzfristig geplant und aus heutiger Sicht total unprofessionell.
„Save the Date“ ist das Gegenteil von „Last Minute“. Seit der Pandemie aber ist alles anders. Alle Veranstaltungen und Termine, die ich zum Teil schon vor Jahren notiert hatte sind ausgefallen. „Save the Date“ war nicht safe genug. Und statt „Rettet den Termin“ hieß es plötzlich: Rette sich wer kann. Aber auch: Rettet was geht.
So gab es in dieser außergewöhnlichen Zeit statt „Save the Date“- „Last Minute“-Aktionen, die wir sozusagen just in time auf den Bürofluren mit Abstand und Maske in Gärten oder vor Computerbildschirmen veranstalten konnten.
Hier und jetzt möchte ich deshalb den vielen
Menschen meine große Bewunderung aussprechen, die in der Lage sind just in time
zu arbeiten und auf Sicht zu fahren statt den Terminplänen für die nächsten
zehn Jahren hinterherzutrauern. Jesus übrigens hat ständig auf Sicht
gearbeitet, das entsprach seiner Botschaft.
. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch für den heutigen Tag statt
„Save the date“ eher „Save the day“ oder aber wie die alten Lateiner und
Lateinerinnen immer sagten „Carpe Diem“.