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Hörmal | 04.07.2021 | 07:45 Uhr

Menschen erreichen

Vor einigen Tagen liegt ein dickes gelbes Buch auf unserer Fußmatte. Ein Telefonbuch! Schnell stellt sich heraus: Unsere Kinder kennen kein Telefonbuch. Ich erkläre geduldig, was es mit diesem besonderen Buch auf sich hat. Wofür es da ist und dass Mama und Papa damit aufgewachsen sind. Unsere Tochter ist begeistert. Sie lernt gerade lesen und überlegt sich nun, ihre Klassenkameradinnen im Telefonbuch zu finden. Was soll ich sagen? Sie hat keinen einzigen Namen entdeckt. Und die Enttäuschung ist groß. „Was soll ich mit so einem Buch, wenn keiner drinsteht, den ich kenne“, sagt unsere Sechsjährige.

Ganz unrecht hat sie nicht. Telefonbücher haben lange Zeit eine wichtige Funktion erfüllt. Sie haben Kontakt ermöglicht und Erreichbarkeit. Aber diese Zeiten sind vorbei. Wahrscheinlich unwiderruflich. Längst haben andere Dienste das Telefonbuch abgelöst und wir kennen viele andere Möglichkeiten, um Menschen zu erreichen.

Menschen erreichen – das ist auch ein Riesenthema für Kirchens. Wie können wir Sie und Euch erreichen? Mit einer Botschaft, die alles andere als neu und topaktuell ist? Wir versuchen es. Und wir versuchen, neue Wege zu finden. Fernab von den Telefonbüchern dieser Welt. Aber es fällt uns schwer.

Ich arbeite als evangelische Pfarrerin in Bottrop. Und probiere gerne neue Dinge aus. Einmal in der Woche gibt es jetzt bei uns einen „Kaffee auffe Kanzel“. Ein kleines Video auf YouTube mit kurzen und prägnanten Alltagsgedanken. Dazu einen Kaffee. Alltag eben.
Meine Erfahrung ist: Neue Dinge anzuschieben, erfordert viel Kraft und Überzeugungsarbeit. Neues muss sich immer an Altbewährtem messen. Bedenken und Zweifel überwiegen oft. Dabei sind unsere Erfahrungen größtenteils positiv. Viele Menschen freuen sich über unsere Beiträge und melden uns das auch zurück. Das tut wirklich gut!

Was hindert uns also daran, munter neue Wege auszuprobieren? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Aber vielleicht ist es die gleiche Überlegung, die dazu führt, dass das Telefonbuch zumindest in Bottrop in allen Häusern verteilt wird. So nach dem Motto: Was 50 Jahre funktioniert hat, wird auch noch weiter funktionieren?

Bei all den Unsicherheiten: Ich bin mir sicher, dass ich auch übermorgen noch in einer Kirche Dienst tun möchte, die sich fröhlich und experimentierfreudig auf den Weg zu den Menschen macht.
Mich beruhigt, dass ich mir dabei über Gottes Erreichbarkeit keine Sorgen machen muss. In Psalm 145 heißt es: Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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