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Kirche in WDR 2 | 24.08.2021 | 05:55 Uhr

An den Fußballgott

Lieber Fußballgott,

heute müssen wir mal ein ernstes Wörtchen miteinander reden.

Wie schaffst du es eigentlich immer so viele Menschen zu begeistern?

Sie laufen in deine Kirchen, singen deine Lieder. Sie pilgern an ferne Orte,

sie beten zu dir und wenden sich an dich, wenn es um das Geschick der Lieblingsmannschaft geht. Du allein entscheidest über Sieg oder Niederlage, Aufstieg oder Abstieg.

Und auch du, lieber Fußballgott verlierst Anhänger.

Du hast damit zu kämpfen, wenn Menschen plötzlich nicht mehr an dich glauben.

Wenn sie sich von dir abkehren und dein Heiliger Rasen nicht mehr zum Ort der Freude wird.

Und, lieber Fußballgott, was soll ich sagen? Es fällt mir schwer daran zu glauben, dass du einen Lieblingsverein hast.

Und es fällt mir schwer zu glauben, dass du nur die harte Arbeit belohnst.

Sondern ich glaube, genauso wie der Torwart-Titan Oliver Kahn, dass du für alle Christinnen und Christen da bist.

Ich denke nicht, dass du eine Figur bist, ein Neben-Gott, neben dem Gott, an den ich glaube.

Warum dann also dieser Titel: Fußballgott? Wahrscheinlich ist es so, wie im Christentum auch:

Unerklärliche Dinge passieren, auch viele schlimme Sachen.

Man sucht verzweifelt nach Erklärungen. Die Not ist groß.

Und in dieser Not ist es doch einfacher, dem Fußballgott die Schuld zu geben.

Er hat das Schicksal so gewendet. Den Ausgang des Spiels hat er so entschieden. Wir konnten gar nicht anders.

Ein bisschen feige klingt es schon, da bin ich ehrlich.

Und nicht allzu oft, rechtfertigen auch wir so unsere Taten.

„Ich konnte nicht anders“ oder „es war so vorherbestimmt“.

Anstatt dafür gerade zu stehen, dass wir Mist gebaut haben, geben wir jemand anderem die Schuld. Und natürlich ist es auch einfacher, einem übernatürlichen Wesen die Schuld zu geben, als die Schuld hier unten auf Erden zu suchen – womöglich bei uns selbst.

Ich denke, dass wir uns als Kirche eine Scheibe vom Fußball abschneiden können.

Denn wir haben so viel gemeinsam: Die festen Orte, wo wir uns treffen. Die gleichen Uhrzeiten. Wiederkehrende Gesänge, das Teilen von Freud und Leid und das gemeinsame Essen. Manchmal hapert es bei uns ein wenig an der Begeisterung und Freude, das gebe ich zu, aber daran können wir was ändern.

Denn unsere Gottesbeziehung ist wie ein Ballspiel und dazu gehören in der Regel mindestens zwei: Einer der anspielt und einer, der zurückspielt. Und zwar mit vollem Einsatz und großer Freude.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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