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Kirche in WDR 2 | 10.11.2021 | 05:55 Uhr

Klaus

Morgens, wenn ich zum Bahnhof reingehe, steht da immer Klaus. Er begrüßt die Leute. Freundlich, sehr zurückhaltend bittet er dabei auch um eine Spende, mit einem zerknitterten Kaffeebecher. Als ob er hauptsächlich aus einem anderen Grund hier ist. Viele grüßen ihn im Vorbeigehen. Er tut dem Bahnhof und uns Pendlern einfach gut.

Er erzählt mir manchmal von seinen zwei Töchtern, auf die er stolz ist, und die nicht wissen sollen, dass er hier morgens steht. Er erzählt mir von seiner Neurodermitis und dem Gang zur Krankenkasse, um sich die Kosten für die beste Salbe erstatten zu lassen.

Er ist einfach wahnsinnig sympathisch und sehr charmant. Er hat mir letztes Jahr sogar ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Klaus zeichnet nämlich, er hat mir schon mal was gezeigt. Und seinen Lieblingsmenschen am Bahnhof hat er deshalb Kalender gebastelt.

Der Hammer. Bestes Geschenk.

Klaus hat Schulden und Neurodermitis, und er zittert, wenn es ernst wird. Zum Beispiel wenn jemand besonders lieb zu ihm ist.

Gemeinsam haben wir jetzt monatelang ein Ziel gehabt: eine Waschmaschine für Klaus kaufen, so einen kleinen Toplader, der auch in sein kleines Bad passt. Dann braucht er nicht mehr bei der Nachbarin waschen, die hat so einen. Kostet neu locker 500 Euro.

300 Euro hat er schon gespart, auch weil Freunde von mir mitgeholfen haben. Er ist sehr ehrfürchtig, wenn es um die 500 Euro geht, „is ne Menge Geld, könnte man auch fürs Abbezahlen der Schulden nehmen.“

Mir ist dieser Wunsch nach Selbstständigkeit ziemlich vertraut. Eine eigene Waschmaschine, das bedeutet Freiheit und Würde... Wer bringt schon gern dreckige Unterhosen zu jemand anderem?

Einmal hab ich mich dabei erwischt, zu denken: Und wenn er mit dem Geld Mist baut? Der Gedanke ist schnell verflogen. Auch das wäre seine Freiheit.

Und jetzt kommt der Hammer: Seine Nachbarin, die mit der Waschmaschine, zieht aus. Und sie überlässt ihm ihren Toplader. Einfach so. Und will nix dafür. Hat er mir letzte Woche erzählt. Darauf ich: Aber du gibst ihr schon was dafür, oder?

Und er: Regina, was denkst du denn von mir? Ich habe den Umschlag schon in ihren Briefkasten gelegt.

Wissen Sie, Klaus zeigt mir jeden Morgen, wie rechtschaffend man sein kann. Egal ob man reich ist oder morgens mit dem leeren Kaffeebecher am Bahnhof steht.

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