Beiträge auf: wdr2
Kirche in WDR 2 | 30.09.2021 | 05:55 Uhr
The Godfather of ...
Heute ist der internationale Tag des
Übersetzens. Dieser Tag soll uns
an die
Bedeutung des Übersetzens in einer global diversen und vernetzten Welt
erinnern. Apropos Übersetzen, beim Lesen von Musikzeitschriften fällt mir regelmäßig
folgende Formulierung auf: „The Godfather of…“.
Jimi
Hendrix ist sowas wie der Godfather der Rückkopplung von verzerrten E-Gitarren,
Miles Davis ist Godfather der Fusion
von
Jazz und Rock und Bob Marley ein Godafther des Reggaes. Natürlich gibt es auch
weibliche Godfathers – Godmothers, wie Ella Fitzgerald oder Janis Joplin. James
Brown ist übrigens der unangefochtene Godfather des Soul und Funk, Rio Reiser
war ein Godfather der deutschen Sprache in der Rockmusik.
Nun ist ja heute der Tag des Übersetzens
und in diesem Zusammenhang hab ich mal nach geschlagen dass „Godfather“
eigentlich „Pate“ heißt. Aber in meiner ostwestfälischen Übersetzerlogik,
klingt da halt auch unser aller „Vatta“ oder
Gottvater mit. Also nicht so sehr Mafia-Boss im Sinne von „Der Pate“,
sondern der Schöpfer Boss überhaupt. Der „Godfather of“ – das sind für mich alles Leute, an denen man nicht
vorbeikommt. Schöpfertypen eben, die das ganz Neue schaffen. Wenn man sich also
mit der jeweiligen Musik befasst, kommt man immer wieder auf diese Personen
zurück.
Und damit sind wir Ruck Zuck beim Ursprung von allem und bei der Religion.
Da kommt ja sowohl der „Godfather“ als Wort her – also der Pate, als auch der Gottvater. Ja, am Tag des Übersetzens schaut man sich die Dinge besser ganz genau an.
Und in meiner ostwestfälischen Übersetzerlogik biete ich hier mal eine Erklärung an in Sachen Monotheismus an.
Drei wichtige Religionen in
Deutschland sind das Judentum, der Islam und das Christentum. Der Godfather
dieser drei Religionen ist sozusagen der Godfather selbst. Wer sich also
irgendwo da draußen im Sendegebiet als Christ, als Muslima oder als jüdisch
bezeichnet, der oder die glaubt an denselben Gott, den Schöpfer des Himmels und
der Erde, den Herren der ganzen Welt, der sichtbaren und der unsichtbaren. Wenn
man in dieser Wortverbindung bleibt, ist Abraham sowas wie der Godfather aller
drei Religionen, da er der Überlieferung nach der erste Mensch war, der an den einzigen Gott glaubte, ihm absolut
vertraute und sogar einen Bund mit Gott schließen durfte, obwohl Gott selbst
natürlich der Godfather of them all ist und natürlich auch der Godfather of
Abraham war. Vielleicht
sollten wir in unserer noch so diversen und bunten Welt, nicht so häufig auf
die Unterschiede schauen, sondern viel öfter auf genau solche Gemeinsamkeiten.“?
Ich hoffe, dass ich heute am internationalen Tag des Übersetzens Klarheit in
diese wichtige Gemeinsamkeit unserer drei Religionen bringen konnte. Es macht
immer Sinn nach der genauen Übersetzung zu schauen bevor man Verwirrung
und unnötige Feindseligkeit in die Welt
bringt. In diesem Sinne Schalom, Salam oder obwohl wir hier nicht in Bayern
sind ein herzliches Grüß Gott.