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Kirche in WDR 2 | 07.10.2021 | 05:55 Uhr

Wunderbar gemacht

Kennen Sie das auch? Diese nervigen Etiketten in neuen Klamotten? Entweder gucken sie raus oder sie jucken, kratzen, stören.

Seit Jahren schneide ich sie deshalb großzügig aus meiner Kleidung heraus.

Letztens bin ich mal wieder shoppen gewesen und abends habe ich dann auf meinem Bett gesessen und wieder fleißig Etiketten entfernt.

Auf allen steht: „Made in“., also das Land, in dem sie hergestellt, produziert wurden.

Sie kennen diese Etiketten, Aufkleber, Aufdrucke – sie begegnen einem überall, auf in Elektrogeräten, Lebensmitteln oder Möbeln. Immer wieder die beiden gleichen Worte: „Made in“ – gemacht in einem Land, entweder hier in Deutschland oder ganz weit weg.

Nun will ich aber nicht über schlechte Arbeitsbedingungen sprechen oder Ihnen eine Predigt zu fairem und nachhaltigem Handeln halten.

Sondern ich will zurück zu diesen beiden Worten: „made in“.

Als Menschen sind wir ja auch „gemacht“, gezeugt also und mit einem Siegel versehen.

das uns unsere Eltern aufgedrückt haben.

Meistens zeigt sich dieses Etikett in unserer äußeren Erscheinung oder in unserem Verhalten. „Du siehst aus wie deine Mutter“ oder „Du bist wie dein Vater“.

Solche Etiketten sind manchmal ganz schön, weil sie Verbundenheit ausdrücken, manchmal sind sie aber auch nervig, weil sie mir ein Stück weit meine Individualität nehmen.

In Psalm 139 heißt es: Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.

Als Menschen, die an Gott glauben, denken wir, dass auch er etwas mit unserer Herkunft, unserem „made in“ zu tun hat. Besonders deutlich wird dies in der Taufe.

Wenn ich Kinder, aber auch Erwachsene, taufe, sage ich ganz oft: „Du bist wunderbar gemacht und Gottes geliebtes Kind. Vergiss das nicht.“ Dieses Vertrauen kommt daher, weil ich glaube, dass Gott uns schon kennt, bevor wir uns kennen.

Schon im Mutterleib bekommen wir unserer Gottesetikett aufgedrückt.

Dieses Etikett kann man nicht entfernen, nicht rausschneiden oder abreißen...

Es sitzt ganz tief in uns drin, so stelle ich es mir vor, wie mit wasserfester Farbe auf unser Herz geschrieben.

Auch wenn viele dieses Etikett vergessen haben oder am liebsten abreißen wollen, bin ich froh, dass ich es habe. Denn es heißt für mich, dass ich gewollt bin, auch wenn ich mich selbst mal nicht leiden kann. Es heißt, dass meine Seele, das also, was mich eben individuell ausmacht, nicht aus dem Nichts kommt und dahin wieder zurückgeht.

Eine gute Sache also, so ein Gottesetikett. Und falls sie mal nach ihrem Etikett suchen, dann horchen Sie in sich hinein. Ich hoffe, dass auch Sie dann diese Worte hören: Du bist wunderbar gemacht und mein geliebtes Kind. Vergiss das nicht.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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