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Kirche in WDR 2 | 20.10.2021 | 05:55 Uhr

Halb genügt

Wäre schon super.

Wenn ich immer - na ja – vielleicht fast immer meinen Vorstellungen von mir entsprechen würde. Wahrscheinlich wäre das super. Ob das wirklich sooooo super wäre: keine Ahnung, weil: Das ist ja nicht so.

Ich entspreche nicht immer, auch nicht fast immer, meinen Vorstellungen von mir.

Manchmal schon- ok. Meistens allerdings schaffe ich es nicht, der zu sein, der ich wahrscheinblich gerne wäre.

Was ich sagen will:

Bei allem guten Willen: halb genügt. Fünfzig oder vielleicht einundfünfzig Prozent reichen. Ich las das bei Fulbert Steffensky, einem mittlerweile sehr, sehr altem, engagiertem christlichen Lehrer und Prediger. Rückblickend auf sein Leben kann er z.B. über seine Vaterschaft sagen: Wahrscheinlich war ich nur ein halb guter Vater. Und es reicht. Oder über den Beruf, oder, oder, oder.

Halb gut. Und es reicht.

Mich tröstet das. Wenn Einer Frieden macht mit seinem Menschsein. Mit seiner Unperfektion. Mit den Fehlern und Halbheiten. Mit den Kompromissen und Schwächen. Wenn Einer Frieden macht mit seinem Menschsein und nicht mehr sein will als Gott.

Klar. Das heißt nicht: Friede, Freude, Eierkuchen. Das heißt auch nicht: Und jetzt, am Ende des Spiels, im hohen Alter, wird dann mal die Alles-nicht-so-schlimm-Soße über das Leben gegossen.

In Manchem bleibe ich unter meinem Anspruch, und absichtlich unter meinen Möglichkeiten: Weil ich nicht mehr will, weil ich in dem Moment nicht mehr kann, oder keine Lust mehr habe, weil: irgendwas.

Nur – darum geht es doch. Um das Nicht – Gelingen, aus welchen Gründen auch immer.

Für das ich dennoch verantwortlich bin. Und es reicht dennoch.

Wenn Fulbert Steffensky von der Halbheit des Gelingens schreibt, die genügt,

kann das ja durchaus heißen, dass ich an dieser Halbheit leide.

Ja das Leiden an der Halbheit des Gelingens ist wohl die Voraussetzung, um es zu akzeptieren.

Es geht darum, dem Traum zu entsagen, mehr als ein Mensch zu sein.

Alles Gute zu wollen.

Alles zu Gute zu tun.

Die Halbheit(en) des Gelingens anzunehmen.

Und nicht müde zu werden, das Allerschönste und Beste für Alle zu sehnen.

Mensch zu sein.

Und Gott zu danken, zu klagen und zu sehnen.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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