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Kirche in WDR 2 | 03.11.2021 | 05:55 Uhr

Geduldsfaden

„Wenn dein Geduldsfaden reißt“, so steht es auf der Verpackung, dann „klemm einfach einen neuen Faden zwischen die Lippen und sauge langsam ein. Dabei Augen schließen und in aller Seelenruhe genießen“.


– Schön, wenn das so einfach wäre mit der Erneuerung von Geduldsfäden. Ein 3er-Pack für 6,90 €. Ich stehe im Süßwarenladen und halte die Schachtel in der Hand. Sie sieht aus wie ein Arzneimittel. Witzig. Drin sind: Fruchtgummischnüre mit Erdbeergeschmack.


Gut, wer auf süß steht – bitte. Für den Augenblick mag es ja helfen. Ein Geschenk mit Augenzwinkern sozusagen. Aber ob das in der Not wirklich hilft? Für die Durststrecke einer Krise? Die Dauer einer Pandemie? Wenn die Nerven blank liegen? – Sicher nicht.


Was hilft da wirklich? Die Bibel denkt viel nach über Geduld und den Lauf der Zeit. „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet“, schreibt der Apostel Paulus (Römerbrief Kap 12, Vers 12). Das ist bei Paulus kein Rezept. Aber ein weiser Rat. Weil Paulus weiß, Geduld allein ist kein erfüllender Lebensinhalt. Erst recht nicht, wenn es einem Menschen richtig schlecht geht. So wie den ersten Christen damals, die verachtet wurden. Die täglich damit rechnen mussten, verfolgt oder verhaftet zu werden.


„Fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ – Ich glaube, der Satz des Paulus gibt erst Sinn in seinem Dreiklang: „Geduldig in der Trübsal“ – das kann ich nur sein, wenn ich auch beten kann, also bitten, also mit jemand sprechen kann und weiß: Es hört mir auch jemand zu. Gott! Und dann zu spüren: Ich bin und bleibe nicht alleine, auch und gerade dann, wenn es mir dreckig geht. Und daraus kann so etwas wachsen wie „Fröhlich in Hoffnung“.


Wie viele Menschen haben durch das Gebet ihre Einsamkeit überwunden. Wie viele Menschen haben aus dem Beten wieder Kraft schöpfen können. Daran möchte ich mich erinnern, wenn ich mit meiner Geduld am Ende bin.


Fäden reißen, Geduldsfäden auch, wenn die Last zu groß ist. Das Gebet ist die Chance, das abzugeben, was ich nicht tragen oder halten kann. „Fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ – In diesem Dreiklang. Und auf einmal wird das Leben auf wunderbare Weise leichter und fröhlicher. – Und das, das geht auch ohne Süßigkeiten.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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