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Kirche in WDR 2 | 16.12.2021 | 05:55 Uhr

Kinderbilder

Mein kleiner Sohn kommt zu mir in die Küche. Voller Stolz zeigt er mir ein Bild. Er hat gemalt. Er malt eigentlich nicht gerne. Und: Ich brauche immer Einiges an Fantasie, um zu erkennen, was gemeint ist. Manchmal sieht man einen Strich und buntes Gekritzel. Und das ist ein Feuerwehrauto. Oder ein Haus. Oder was weiß ich. Oft weiß ich es eben nicht. Aber diesmal ist alles klar: Man erkennt vier Männlein. Das sind wir: Mama, Papa, er selbst und seine Schwester. Er malt Kopffüßler. So ist das in dem Alter. Ein Gesicht mit Armen und Beinen, quasi. Und alle Männchen lächeln. Es ist ein krakeliges und sehr fröhliches Bild. Natürlich, auch in unserer Familie lachen nicht immer alle. Natürlich gibt es auch Streit und Gemeckere. Die Kinder wollen nicht aufräumen, die Hausaufgaben werden nicht gemacht. Die Eltern nerven. Wie überall. Aber er malt vier lächelnde Männlein. So, als wäre es immer so. Den grauen Alltag ausblenden und lieber auf das sehen, was wirklich gut ist. Wie Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Kinder können das. Die Welt sehen, nicht wie sie ist, sondern wie sie sein sollte. Jesus konnte das auch. Er sagt auch so Sachen wie: Liebet eure Feinde. Oder: Wenn dir einer auf die eine Wange schlägt, halte ihm auch die andere hin? Und ich denke, wie kann er nur? Die Welt sieht doch nun wirklich ganz anders aus. Aber vielleicht ist das gerade der Trick: Die Welt sehen, wie sie sein könnte. Sich einfach vorstellen: Alle nehmen Rücksicht aufeinander. Menschen, die nicht einer Meinung sind, respektieren sich trotzdem gegenseitig. Und manchmal verzichten sie einfach auf ihr gutes Recht. „Ach komm, ist schon ok.“ Und weil das alle machen, kommt dabei auch keiner zu kurz. Das ist nicht realistisch, ich weiß. Aber es wäre doch fantastisch. Vielleicht ist das ja der Trick: Sich einfach nicht abzufinden mit dem, von dem alle sagen: Das ist nun einmal so. Sondern sich an das zu halten, was sein sollte. Hartnäckig und renitent vom Guten träumen. Wie die Kinder: Bunte Blumen malen und grinsende Sonnen. Und Familien, die immer glücklich sind. Um nur ja nicht zu vergessen: So so sollte es sein. Mein Kleiner ist schon längst wieder im Kinderzimmer verschwunden und macht irgendetwas unordentlich. Das kann er am besten. Ich stehe immer noch mit dem Kinderbild in der Küche und schaue mir nachdenklich die Kopffüßlermännchen an. Sie lächeln mich an. Ich denke: Ja, so sollte es immer sein.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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