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Kirche in WDR 2 | 17.12.2021 | 05:55 Uhr

Schubladen

Sagen Sie mal, in welche Schublade gehören Sie eigentlich? Sind Sie vielleicht auch so ein Coronahysteriker? So typisch mit Maske und Desinfektionsmittel überall? Oder doch eher ein Querdenker? Sind Sie vielleicht ein Klimawandelleugner, dem der Auspuff seines Autos näher ist als die Zukunft des Planeten? Oder so ein Ökoterrorist, der allen seine links-grüne Meinung aufzwingen will? Was sagen Sie? Sie wollen sich nirgendwo einordnen lassen? Ach so einer sind Sie. Na dann ab in die Schublade: „Störrisch und Eigensinnig“. Heutzutage bekommt jeder sein Label: Man ist ein Linker oder ein Rechter, ein veganer Fanatiker oder ein Tiermörder. Man betreibt Genderwahnsinn oder rückwärtsgewandten Patriarchalismus/Patriarchismus. Entweder oder und nichts dazwischen. Das macht den Ton spürbar rauer. Und eine gewisse Verachtung breitet sich aus für alle, die sich nicht in der eigenen Schublade aufhalten. Aus Meinungsverschiedenheiten werden Gräben. Aus Andersdenkenden Feinde. Man redet nicht miteinander, sondern übereinander: Shitstorm statt Dialog. Irgendwie ist das heute so. Warum?


Die einen sagen: Die Welt ist heute so kompliziert. Man muss so viele Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. Da macht man sich die Welt eben einfach. Und pflegt Schubladen und Vorurteile. Schwarz – weiß, das klappt schließlich immer. Mag sein. Die anderen sagen: Es liegt an den Algorithmen der sozialen Medien. Die führen zusammen, was sowieso schon gleich ist. Bis man gar nicht mehr begreift, dass man auch noch anders denken oder fühlen kann. Mag sein. Heute ist das irgendwie so: Label drauf und ab in die Schublade. Und wehe, du bist nicht in meiner.


Der Apostel Paulus erinnert: Bei Gott gibt es einen Gegenentwurf. Er schreibt: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Paulus sieht natürlich auch Unterschiede zwischen den Menschen. Aber niemand gehört deswegen in eine Schublade. Da ist kein Grund für Überheblichkeit oder Abwertung. Ziel ist es auch nicht, die Unterschiede zu überwinden, damit alle gleich werden. Und am besten so wie man selbst. Sondern im Gegenteil: Unterschiede sind eine Chance. Man muss sie achten, nutzen. Um sich gegenseitig zu unterstützen, zu stärken. Vielleicht auch mal zu begrenzen. Damit einer von der Besonderheit des anderen profitieren kann. Das geht nur, wenn alle unterschiedlich sind, aber sich füreinander einsetzen. In gegenseitiger Verantwortung. Denn das große Ziel eines friedlichen, gerechten Miteinanders erreicht man nicht von seiner Schublade aus, sondern tatsächlich nur gemeinsam.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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