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Kirche in WDR 2 | 27.12.2021 | 05:55 Uhr

Leben, als ob es Gott nicht gäbe

Jonas ist von seinem Stuhl aufgesprungen. Mitten im Religionsunterricht. Er ist in der zweiten Klasse.


„Wir stimmen jetzt mal, wer an Gott glaubt. Wer glaubt an Gott.

Finger hoch.“ Es sind alle. Bis auf den kleinen Max in der letzten Reihe. Sofort eile ich Max zur Hilfe. Na, ja man muss ja auch nicht immer glauben. Mal ist der Glaube da, mal ist er weg. Wie doof von mir, denke ich.

Weil er nicht glaubt, ist er ja noch lange kein Außenseiter.

Im echten Leben ist es doch meist umgekehrt. Die, die nicht glauben, das sind die Coolen.


Aber wie halten Sie es mit dem Glauben? Glauben Sie an Gott? Ja – nein – manchmal?

Es können einem ja echte Zweifel kommen – eine Katastrophe reiht sich an die nächste – die Corona Pandemie at it`s best, die Taliban in Afghanistan, die toten Flüchtlinge im Meer und die Lebenden in den Wäldern vor verschlossenen Grenzen.


Kann es in Anbetracht von so viel Leid überhaupt einen Gott geben? Die Frage ist alt, uralt.

Auch Dietrich Bonhoeffer hat sich im Konzentrationslager diese Frage gestellt.

Der ev. Pastor schreibt in Anbetracht seines Todes: „Es geht darum zu leben, als ob es Gott nicht gäbe.

Was er damit sagen will? Gott hat die Welt genauso geschaffen, wie sie ist.

Das Gute und das Böse – bzw. die Ermöglichung von beidem.

Und uns hat er als freie Menschen geschaffen. Damit wir erkennen, dass wir leben müssen, als ob es ihn nicht gäbe. Wir müssen – brutal gesagt - ohne ihn klarkommen.

Naturkatastrophen hat es von Anbeginn gegeben, Kriege, Pandemien, Völkermorde.

Und Bonhoeffer geht sogar noch weiter. Er sagt: Der Gott, der mit uns ist, ist der Gott, der uns verlässt (Mk 15,34).

Er hat sogar seinen eigenen Sohn im Stich gelassen. Als Jesus an`s Kreuz genagelt wird, hat er nichts gemacht. Vater, Vater ruft Jesus am Kreuz.

Und was macht Gott? Er schweigt. Aber das hat seinen Grund. Er ist bei uns, indem er sich selbst der Welt unterwirft, die er geschaffen hat.


Ja, das ist ganz schön viel Theologie am frühen Morgen.

„Leben als ob es Gott nicht gäbe“, ist für mich ein super starker Satz. Denn faktisch heißt das: Wir haben die Freiheit, selbst Verantwortung zu übernehmen. und sind nicht fern gesteuerte Wesen. Verantwortlich zu handeln in einer Welt, die auch vom Chaos, Zufällen, Katastrophen regiert wird.


Ob das alles ist? Nein, am Ende wird Gott abwischen alle Tränen und den Tod überwinden. Auch das hat er uns durch seinen Sohn gezeigt. Das alles zu glauben, ist eine Zumutung. Mir hilft es. Manchmal.



Quelle: An Gott glauben auch in Zeiten der Krise, Dr. Tobias Schulte (18.3.20)

In: https://kirche-und-gesellschaft.drs.de, zuletzt aufgerufen am 10.12.21




Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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