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Kirche in WDR 2 | 08.06.2022 | 05:55 Uhr

Anfang

Heute ist unser neunter Hochzeitstag. Meine Güte, wenn ich an diesen Moment zurückdenke: An den Einzug in die Kirche. Wie ich da geheult habe. Die Trompeten, die Menschen links und rechts, mein Mann neben mir, mit dem ich leicht zitternd da gerade am Eingang stehe.

Wenn ich daran denke, haut es mich immer noch um.

Und deshalb hat mich auch dieser Satz hier kürzlich sehr ergriffen, als ich ihn im Schaukasten vor der Kirche hier um die Ecke gelesen habe: „Jedem Anfang wohnt Vertrauen inne.“

Das ist wohl einer der besten Sätze fürs Heiraten. Denn wenn man mal ganz nüchtern die Scheidungsraten betrachtet, ist Heiraten ja eigentlich was Verrücktes.

Aber es stimmt schon: Das Vertrauen ist das, was mich trägt. Seit dem Anfang mit diesem Mann. Wir sind ziemlich unterschiedlich geprägt, was Vertrauen angeht. Er hat einen Berg an Vertrauen in uns gesetzt und oft für mich mitvertraut. Und ich habe mich davon tragen lassen.

Jetzt ist es allerdings so: Das eigentliche Zitat heißt nicht: „Jedem Anfang wohnt Vertrauen inne.“ Sondern es heißt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“
Und viele werden an Ihren Deutschunterricht denken und sagen. „Ja klar – Hermann Hesse. Gedicht „Stufen“. Das Zitat geht ja genau genommen so:

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“

Und genau deshalb hat mich dieses abgeänderte Zitat auch so begeistert. Denn Vertrauen hat etwas Zauberhaftes, etwas, das man nicht anschalten, nicht machen kann. Und wenn es da ist, dann schützt es Menschen davor, einander Böses zu wollen. Tatsächlich hilft es mir beim Leben.

Und das passiert bei uns alltäglich. Vor einigen Wochen noch hat mein Mann mir wieder einen kleinen Neuanfang in dieser Art geschenkt: Als ich total unzufrieden den Computer zugeklappt habe. Den ganzen Tag hatte ich Videokonferenzen moderiert, bis in den Abend. Bei der letzten hatte ich das Gefühl, die Sache einfach schlecht zu machen. Und deshalb habe ich wütend vor ihm gestanden:

„Alles doof, ich habe eine von sechs Konferenzen schlecht moderiert.“

Mein Mann hat in seiner nüchternen Art geantwortet: „Morgen ist ein neuer Tag, du musst jetzt nicht dein ganzes Selbstvertrauen über Bord werfen, weil eine Sache nicht brillant war.“

Hat er natürlich recht mit. Weiß ich ja. Aber mein Vertrauen ist leicht zu erschüttern. Auch das in mich selbst. Aber dieses „Jedem Anfang wohnt Vertrauen inne“ – das gilt jeden Tag. Das gilt zu Beginn von Beziehungen, und zu Beginn des Lebens – und für mich ist es etwas Göttliches. Denn ich stelle mir vor, dass Gott tagtäglich so auf uns Menschen schaut: Voller Vertrauen in uns. Voller Vertrauen in jeden unserer Anfänge.

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