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Kirche in WDR 2 | 15.07.2022 | 05:55 Uhr

Nicht vergessen

Ich find´s super: Seit zwei Monaten steht es da nun.

In Wuppertal. Ein sinkendes Boot aus Stahl, auf dem Vorplatz eines ehemaligen Bahnhofes -heute Kulturstätte.

Ein Gedenkort für alle Menschen, die auf der Flucht über das Mittelmeer ertranken und - man muss es ja, Gott sei es geklagt, so sagen, ertrinken.

Die Initiatoren: die „Seebrücke Wuppertal“.

Die Seebrücke solidarisiert sich mit allen Menschen auf der Flucht, setzt sich für die Entkriminalisierung der Seenotrettung ein. Und für eine menschenwürdige Aufnahme der Fliehenden.

Zur Erinnerung: 2018 musste das Schiff „Lifeline“ tagelang mit 234 geretteten Flüchtlingen auf hoher See ausharren, weil es nirgendwo (an keinem europäischen Hafen) anlegen durfte.

Daraufhin hat sich die Initative „Seebrücke“ gegründet. Die Idee einen Gedenkort zu schaffen, ist schnell entstanden.

Dann: Einweihung am 21. Mai. Fünf Tage.

Nur fünf Tage dauert es, bis die Abkürzung NSU für Nationalsozialistischer Untergrund den Gedenkort zerkratzt und demoliert. Was für ein Hass!

Was für ein Hass: Als hätte irgendein Mensch mehr Recht zu leben, als ein anderer.

Zur Klage Gottes wird in Europa aber so getan als ob. Syrische Flüchtlinge sind an der polnischen Grenze erfroren, ukrainische werden unkompliziert aufgenommen. Auch Deutschland unterscheidet in der Praxis sehr wohl zwischen Flüchtling und Flüchtling.

Als Christ bin ich überzeugt davon, dass jeder einzelne Mensch ein Ebenbild Gottes ist.

Als deutscher Bürger teile ich den Grundsatz der Verfassung, dass die Würde des Menschen – nicht des Deutschen – des Menschen, unantastbar ist.

Das Land und Volk der Täter, der systematischen Judenvernichtung, das Land der Unterscheider zwischen wertvollem und unwertem Leben, sagt im ersten Artikel seiner Verfassung: Jeder Mensch hat Würde. Weil er Mensch ist.

Unabhängig von Religion, Geschlecht, Herkunft, unabhängig sogar von seinem Verhalten.

Diese Würde ist nicht zu verlieren oder zu nehmen.

Ich glaube: Sie ist Geschenk Gottes, Glanz Gottes.

Sie hat auch der, der den Gedenkort mit Hassbotschaften zerkratzt, - auch wenn er sich würdelos verhält.

Der Gedenkort, das sinkende Boot in Wuppertal, mahnt in einer Welle grüner Pflanzen.

Es geht darum, Menschen nicht zu vergessen, weil sie Menschen sind.

Wie Du und ich. Nicht mehr. Und vor allen Dingen niemals weniger.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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