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Kirche in WDR 2 | 19.10.2022 | 05:55 Uhr

Weg. Weg?

6:30 Uhr morgens. Hektischer Aufbruch. Wie jeden Morgen. Der eine muss zur Schule, der andere zur Arbeit. Alle haben es eilig. Und ich stecke mit dem Kopf im Kleiderschrank im Kinderzimmer. Ich suche Das Cappy meines Sohnes. Ein schwarzes mit einem aufgedruckten Drachen. Er hat gefühlt 1000 von diesen Mützen. Aber es muss unbedingt dieses eine sein. Ich finde Socken, Hosen, T-Shirts. Cappys in Blau, Cappys in Gelb. Aber dieses eine ist einfach nicht da. Ich schimpfe: Über diese schreckliche Unordnung. Darüber, dass ihm das alles erst morgens um diese Zeit einfällt. Und vor allem darüber, dass immer alles weg ist, was ich suche. Meine Frau kommt ins Zimmer. Wortlos greift sie an meinem Kopf vorbei in den Schrank, mitten in das Chaos hinein. Und zieht genau dieses eine Cappy aus dem Schrank. Ich fasse es nicht. Wie kann das sein? Ich habe 20 Minuten lang diesen Schrank durchwühlt. Das Ding war definitiv nicht da. Und sie findet es sofort. Seltsam. So etwas passiert mir öfter: Mal ist es die Margarine im Kühlschrank, mal sind es meine eigenen Socken, oft ist es meine Brille. Einfach weg. Und in Wahrheit trotzdem da. Manchmal frage ich mich, ob das vielleicht auch mit anderen Dingen so ist. Dass ich fest überzeugt bin: Es gibt sie nicht, und sie sind trotzdem da. Die Freundlichkeit bei dem ewig nörgelnden Nachbarn. Tieferer Sinn in so vielen politischen Entscheidungen, über die ich mich immer wieder aufrege. Oder eine gute Lösung in diesem ganzen Chaos von Inflation, Energieproblematik, Corona, in dem ich gerade versinke. Und mir sicher bin: Da gibt es keinen Ausweg. Da bräuchte man auch so jemanden. Der kommt und einem – zack - die Lösung vor die Nase hält: Hier! War doch da. Weil er sieht, was man selber nicht sieht. Manche sagen: Das ist Gott. Gott sieht, was ich nicht sehe. Und er leitet mich. Sie sagen Worte aus der Bibel, wie: „Der Herr ist mein Hirte.“ Und sie finden Halt darin. Weil sie sich sicher sind: Da ist auf jeden Fall jemand, der mehr erkennt, als ich erkenne. Und mir Wege zeigt, auf die ich selber nicht komme. Vielleicht ist es aber auch schon ein guter erster Schritt, sich klar zu machen: Nicht alles was ich nicht sehe ist auch nicht da. Manchmal findet sich das Ersehnte sogar direkt vor der eigenen Nase. Und man braucht nur ein bisschen Hilfe beim Hinsehen. Und die Ehrlichkeit zuzugeben, dass das was man selbst erkennt nicht unbedingt immer die ganze Wahrheit ist.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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