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Kirche in WDR 2 | 16.12.2022 | 05:55 Uhr

Die heilige Familie

Und, wie geht es Ihnen so kurz vor Weihnachten? Haben Sie schon Bauchschmerzen von wegen all der Menschen, die Sie jetzt in den Weihnachtstagen treffen müssen, wollen, oder sollen? Weil es sich so gehört. Weil man doch schließlich eine Familie ist.

Falls Sie eine heile Familie sind. Eine bei der alles funktioniert. Das mit den Kindern, den Eltern, den Schwiegereltern, den Cousins und Cousinen. Glückwunsch!

Denn: Weihnachten ist bei vielen Familien extrem stressig. Plötzlich soll alles harmonisch sein.


Ich habe jetzt einen Trick. Ich tue so als, würde ich von einem anderen Stern kommen und bestaune diese mir zum Teil so fremden Wesen. Einige sind so anders als ich. Und ich bestehe nicht mehr darauf, von ihnen gesehen zu werden. Geschweige denn verstanden. Um ehrlich zu sein: Umgekehrt kann ich es ja auch nicht. Ein Leben nur für die Karriere zum Beispiel ist mir fremd. Genauso wie der Ehrgeiz in allem sehr gut sein zu müssen. Ich bin da eher pragmatisch - nur bei Herzensangelegenheiten ehrgeizig- wenn es um meine Grundüberzeugungen geht.

Aber ich kann die mir so Fremden neugierig betrachten wie ein Naturphänomen: Ach, so was gibt es auch. So kann man auch leben. Und offensichtlich leben sie auch gerne so. Und ich verspreche Ihnen: Es funktioniert. Ist deutlich Energie sparender und kommt dem näher, was mit Weihnachten eigentlich gemeint ist.

Gott hat seinen Sohn geschickt, um die Welt zu versöhnen. Er wollte sich mit uns versöhnen, gibt uns die Chance, dass wir uns mit uns selbst versöhnen und anderen.

Klingt kompliziert – ist es auch mal so theologisch betrachtet. Die Sache mit dem Kreuz und der Sündenvergebung und der Wiederauferstehung. Auch das Wort Versöhnung ist etwas aus der Mode gekommen. Aber für mich heißt es eben auch, andere zu lassen. Sie nicht zu zwingen, den eigenen Standpunkt aufzugeben und meinen zu übernehmen. Sondern ihnen mit interessierter Neugierde zu begegnen. Ich denke Gott tut das auch. Er versteht nicht all unser Tun und fragt sich gelegentlich: Wie konnte das passieren? (Sicherlich hat er auch Bauchschmerzen, wenn er auf uns blickt und auf das Chaos, das wir hier veranstalten.)

Aber seine Hand bleibt ausgestreckt. Das mit der ausgestreckten Hand übe ich noch. In Extremsituationen hilft mir aber die Vorstellung, dass ich als Außerirdische zum Weihnachtsfest angereist bin. So vermeide ich es, direkt zu streiten, betrachte das mir so fremde Leben interessiert und neugierig. Entdecke manchmal sogar Geschenke des Lebens, die ich mit nach Hause nehme. Auf meinen Stern. Lichtjahre entfernt.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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