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Kirche in WDR 2 | 11.01.2023 | 05:55 Uhr

Gedanken des Friedens

Kurz vor Weihnachten sind bei uns im Gemeindehaus Geflüchtete aus der Ukraine eingezogen – Familien, Alleinstehende. Die Hoffnung auf ein Zuhause ist groß. Aber Zuhause. Das ist nicht bei uns. Zuhause ist die Ukraine. Sind Städte und Dörfer, von denen man nicht weiß, ob es sie noch gibt, ob sie noch bewohnbar sind. Nur eins ist sicher: Es ist alles anders. Familien und Freunde irgendwo auf der Flucht, irgendwo zuhause, wo gar nicht Zuhause ist. Und Zuhause: Stein auf Stein gibt’s so auch nicht mehr.


Fast ein Jahr. Was ist aus unserem Protest, aus unserer Solidarität geworden? Immer häufiger höre ich jetzt: „Die aus der Ukraine, die kriegen die Spenden, die eigentlich für uns sind.“ Der Winter ist kalt, die Energiekosten für viele kaum in den Griff zu kriegen. In Seelsorgegesprächen machen viele ihrem Ärger Luft. „Die Tafeln haben für uns gar nichts mehr. Alles kriegen die Geflüchteten,“ höre ich da. Was kann ich da sagen? Manches stimmt ja. Wir spenden fleißig und packen mit an. In Deutschland engagiert sich jeder Zweite ehrenamtlich. Das finde ich großartig. Aber irgendwie reicht es nicht. Und das ärgert. Auch mich. Und gleichzeitig denk‘ ich: Es ist doch genug für uns alle da; Platz, Essen, Segen.


Wenn ich innerlich ausflippe und vor mich hin schimpfe, dass nichts recht ist, so wie es ist. Dann hilft mir mein Glaube. Mein Glaube daran, dass Gott die Seinen nicht lässt. Und irgendwo in meinem Hinterkopf blättert was und erinnert mich an Worte aus der Bibel. Da sagt Gott: Ich habe Gedanken des Friedens und nicht des Leides über euch, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (1)


Zugegeben etwas sperrig sind sie, die alten Worte. Übersetzt heißen sie wohl: Gott ist keiner, der Streit sucht. Gott ist einer, der sich für Frieden einsetzt. Für Frieden bei mir Zuhause. Frieden bei anderen Zuhause. Und Gott ist einer, der an die Zukunft denkt. Und die Zukunft, die Gott für mich oder für uns denkt – hier in Deutschland, im Iran, in der Ukraine, aber auch in Russland – in der leben wir friedlich zusammen, ohne Krieg.


Hoffnung ist schwierig. Vor allem, wenn man von allem zu wenig hat. Zu wenig Wärme, zu wenig Essen, zu wenig Platz. Aber sie ist stark – die Hoffnung – und sie setzt sich überall da fest, wo es nur das kleinste bisschen Platz gibt und geht dann auch nicht mehr weg. In unser Gemeindehaus ist sie eingezogen, wächst mit jedem guten Wort, dass wir füreinander haben und macht einen fremden Ort zu einem Zuhause auf Zeit.


Quellen:

(1) Lutherbibel 2017, Jeremia 29,11.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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