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Kirche in WDR 2 | 07.02.2023 | 05:55 Uhr

Ansehen

Unser Leben lebt von Ansehen und von Wertschätzung. Und Ansehen kommt, wie das Wort schon sagt, von Sehen. Ich werde angeschaut, wahrgenommen und schöpfe dann daraus meinen Wert.


– Ja gut, aber: Du bist doch auch was wert, ohne auf das Ansehen anderer angewiesen zu sein, werden jetzt manche sagen. Sicher richtig, aber es gilt auch: Wenn dich keiner mehr ansieht und wahrnimmt, dann verkümmerst du. So wie eine Pflanze, die kein Licht mehr bekommt.


Das gilt für junge Menschen, in der Schule, auf der Party, wo immer. Das gilt für ältere Menschen, gerade die, die alleine leben. Das gilt für alle. Es gibt auch Menschen, die viele Kontakte haben, oft beruflich, aber Kontakte mit wirklichem Ansehen, also genauem Hinsehen sind doch nur ganz wenige dabei. Wer schaut wirklich hin: Wie geht es dir? Was machst du gerade? Siehst du traurig aus, fröhlich, krank, gesund?


Menschen, die auf Gott vertrauen, die können sich immerhin von Gott angesehen fühlen. Das kann viel Trost und Mut geben. In der Bibel gibt es die Geschichte von einer Magd, Hagar heißt sie. Eine harte Geschichte. Hagar ist schwanger geworden und wird in die Wüste verstoßen. Weil der erwartete Sohn den Familienfrieden gestört hätte. Hagar ist völlig schutzlos, dem Tod preisgegeben.


Und dort in der Wüste erfährt sie durch einen Engel, dass sie vielleicht von allen Menschen verlassen ist, aber nicht von Gott. Und Hagar kann dankbar sagen: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Die Bibel, 1. Mose 16,13).


„Gott sieht mich.“ Diese Erfahrung lässt Hagar leben. Ja, mehr noch: Diese Erfahrung gibt ihr Kraft zum Überleben. Und es ist ein Mutmachwort für alle, die einsam sind oder irgendwo schutzlos ausgeliefert.


Es ist aber auch der Hinweis an mich: Gott sieht jeden und möchte auch mich anstiften, selbst genauer hinzusehen. Wer braucht mich? Weil er einsam ist. Weil ihr Unrecht geschieht. Weil, weil … es gibt so viele Gründe, warum es gut ist, Menschen mal genauer anzuschauen.

Ansehen kommt von Sehen. Mein Tipp daher: Schauen Sie doch heute schon einmal einem Menschen bewusst freundlich und liebevoll in die Augen. Ihrem Lebenspartner zum Beispiel, Ihrem Kind, der Kollegin, dem Nachbarn. – Mach ich doch, denken Sie. Dann tun Sie es einen Augenblick länger als gewöhnlich. Das verändert schon viel.


Und mit jedem Menschen, der Ansehen empfängt, verändert sich die Welt, und zwar zum Guten.



Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth

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