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Hörmal | 12.02.2023 | 07:45 Uhr

Red Hand Day

Haben Sie Kinder? Und was müsste passieren, dass Sie Ihre Kinder in den Krieg schicken? Noch drei Generationen vor uns war das eine Frage, die durchaus real war in deutschen Familien. Aber noch heute werden Kinder „Kanonenfutter“ – um es mal drastisch zu sagen. Und deshalb ist der heutige Tag so wichtig, der „Red Hand Day“, der „Tag der Roten Hand“. Eigentlich heißt er: „Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten“. Und genau darum geht es mit der Roten Hand. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden: „Stopp! Kein Einsatz von Kindern als Soldatinnen und Soldaten!“ Bei der Aktion malt und sammelt man rote Hände und übergibt sie Politikerinnen und Politikern, damit die sich wiederum international einsetzen gegen das Rekrutieren von Kindersoldaten und für den Schutz von Kindern in Kriegsgebieten. Immerhin gibt es schätzungsweise weltweit 250.000 Kindersoldaten, so die Vereinten Nationen.[1] Vor allem in Staaten Afrikas werden Kinder sowohl von Staaten als auch von nicht-staatlichen Gruppen zwangsrekrutiert.[2] Gerade da, wo Armut und Hunger herrschen, haben radikale und bewaffnete Gruppen leichtes Spiel: Sie entführen Kinder oder „kaufen“ sie ihren Eltern ab, um sie zu „Kriegssklaven“ zu machen. Im Unterschied zu Erwachsenen lassen sich die Kinder leichter manipulieren und ideologisieren. Und: Es findet sich immer eine Waffe, die zwar todbringend, aber „kinderleicht“ zu bedienen ist.

Dabei hatte sich die Weltgemeinschaft 1989 darauf eingeschworen, keine Kinder unter 15 Jahren zu Kriegszwecken heranzuziehen. Wer das doch macht, begeht ein Kriegsverbrechen. Später wurde das Alter sogar auf 18 Jahren hochgesetzt. Fakt ist aber: Es gibt sie noch, Kinder und vor allem Jugendliche, die in den Kampf geschickt werden.

Und genau deshalb hat vor 20 Jahren das „Deutsche Bündnis Kindersoldaten“ die „Aktion Rote Hand“ ins Leben gerufen.[3] Hilfswerke wie beispielsweise „terre des hommes“, „Kindernothilfe“, „Missio“ und „Unicef“ unterstützen die Aktion Rote Hand.

Ich frage mich: Was wäre der Generation meiner Eltern erspart geblieben, hätte es damals schon so ein vehementes „nein“ gegeben zu Kindersoldaten. Sie wurden vor ihrem 18. Geburtstag eingezogen als letztes Aufgebot von Nazi-Deutschland für den sogenannten „Endsieg“. Meine Eltern haben nicht viel davon gesprochen – vielleicht weil sie traumatisiert waren. Nur so viel hieß es dazu: Der Krieg lässt Kinder schneller erwachsen werden. Aber um welchen Preis, frage ich mich. Für mich steht fest: Diese Generation wurde um wesentliche Teile ihrer Kindheit und Jugend gebracht, ob als Flakhelferinnen oder Frontsoldaten. Denn Kinder und Jugendliche haben doch das Recht, kindlich und jugendlich zu sein. Warum preist selbst Jesus sonst die Kinder und sagt (Mt 18,4):

„Wer so klein sein kann wie ein Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“

Das Recht kindlich zu sein, verstehe ich hier so: Jesus schätzt an den Kindern ihre Unschuld. Und gerade die wird den Kindern als Soldaten genommen und das gleich auf mehreren Ebenen:

Psychisch – denn sie können sich nicht natürlich weiter entwickeln, man nimmt ihnen ja ihre Kindheit.

Moralisch – denn sie werden letztlich dazu erzogen, andere Menschen zu töten.

Und rechtlich – denn als Soldaten dürfen sie im Krieg getötet werden – anders als „normale“ Kinder.

Wie wichtig ist es daher, sich für die Unschuld der Kinder einzusetzen – und das nicht nur im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten am Tag der Roten Hand.



[1] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320625/kindersoldaten/.

[2] Vgl.: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/red-hand-day-krieg-kindersoldaten-100.html.

[3] Vgl.: http://www.kindersoldaten.info/rote-hand-aktion/#:~:text=Rote-Hand-Aktion.%20Das%20Deutsche%20B%C3%BCndnis%20Kindersoldaten%20hat%202003%20die,Lieferung%20von%20Waffen%20in%20L%C3%A4nder%20und%20Regionen%2C%20.

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