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Kirche in WDR 2 | 07.03.2023 | 05:55 Uhr

Opfer werden

„Dafür habe ich echt gebraucht. Das hat mich richtig was gekostet. Ich hab´ trainieren müssen und: das war eine echte Überwindung für mich. Mich zu wehren. Alles, um kein Opfer mehr zu sein“. Sagt ein Jugendlicher, als ich versuche über den Teil der Bergpredigt zu predigen, indem Jesus die Sache mit der Wange sagt.

Jesus sagt: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dann biete ihm die andere auch dar.“

Der jugendliche Gottesdienstbesucher kann es nicht fassen. Auch die anderen staunen:

Meint der das ernst? Meint Jesus das wirklich ernst? Wie kann das sein?

Will Jesus denn allen ernstes, das ich mich zum Opfer mache? Das ich mir alles gefallen lassen muss, dass nur noch die Macht des Stärkeren zählt?

Wie kann das sein?

Der Jugendliche hat ja Recht: Wehrlos wird er schnell zum Opfer des Stärkeren: der ihn beleidigen, bedrohen, schlagen kann. Soll ich dem Täter die andere Wange hinhalten?

Echt jetzt?

Dem Jugendlichen habe ich gesagt, dass ich seine Frage teile. Diese Frage nicht ernst zu nehmen, bedeutet die Opfer zu verhöhnen.

Jesus fordert im Weiteren dazu auf seine Feinde zu lieben, die Brüder und Schwestern zu lieben, ist keine Kunst, ist vergleichsweise einfach. Die Spitze ist seine Forderung: „Seid vollkommen, wie Gott vollkommen ist.“

Und nun?

Offensichtlich traut Jesus mir zu, was für mich unvorstellbar ist: Vollkommenheit. Wohl zuerst in der Liebe. Und: ich glaube, Jesus weiß, wen er vor sich hat. Kennt meine Angst, mein Misstrauen, kennt den Wunsch nach Vergeltung. Und was ist jetzt mit der anderen Wange? Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wirklich, wie man aus der Nummer rauskommt. Ich würde mich wahrscheinlich eher verteidigen, als die andere Wange hinzuhalten. Lieben kann ich meinen Feind auch nicht. Wozu ich - und auch das manchmal mühsam – bereit bin ist: ihn zu respektieren, nicht in dem, was er tut, sondern weil er, oder sie, ein Geschöpf Gottes ist. Weil: wie Jesus sagt: “Gott seine Sonne aufgehen lässt über Gute und Böse und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte.“



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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