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Kirche in WDR 2 | 28.02.2023 | 05:55 Uhr
Welttag des Kompliments
Morgen zum Beispiel können wir alle eine fantastische Idee aus den Niederlanden feiern und in die Tat umsetzen. Die Idee ist es den 1. März zum positivsten Tag der Welt zu machen indem wir alle einem anderen Menschen ein aufrichtiges Kompliment machen.
Die, die diesen Tag ausgerufen
haben, wollen, dass an dem Tag die
Wertschätzung
nicht durch ein Geschenk,
sondern durch Worte geschieht. Der Tag soll, im Gegensatz Valentinstag oder dem
Muttertag, völlig frei von kommerziellen Interessen sein. Weil kein
Blumenstrauß so heilsam sein kann, wie ehrliche Worte der Anerkennung eines
Mitmenschen. „Sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund“, sagt ein Mann
in der Bibel zu Jesus. Aber: Sie müssen nicht Jesus sein, um gute Worte zu
finden. Und wie gesagt: Für ein gutes Kompliment müssen Sie sich auch nicht
verschulden, das kostet nichts. Allein: Die Worte sollten ehrlich und von
Herzen sein – das reicht.
"Ein Kompliment ist so etwas wie ein Kuss durch einen Schleier" sagt der französische Autor Victor Hugo. Und ich finde er hat völlig recht damit. Ein ehrliches Kompliment, vor allem wenn es vielleicht unerwartet kommt, kann etwas unheimlich Intimes und Zärtliches sein. Ein Kompliment kann Zweifel verscheuchen, mühseliger Arbeit Sinn verleihen und einen Menschen daran erinnern, dass das Leben wunderschön ist.
Und ich glaube, dass die Intimität eines Kompliments auch der Grund ist, warum es manchmal schwer fällt ein Kompliment einfach anzunehmen. Wir müssen dann zulassen, dass uns jemand schätzt, wir müssen dann zulassen, dass wir tatsächlich der Welt guttun und wir müssen zulassen, dass uns jemand vielleicht sogar liebt.
Aber der morgige Welttag des Kompliments macht eben nur dann Sinn, wenn die Komplimente nicht nur gesagt, sondern auch angenommen werden.
Also sehen sie sich morgen ihre Mitmenschen genau an und schenken sie ihm oder ihr ein paar Worte der Wertschätzung. Und wenn sie das große Glück haben selbst ein Kompliment zu bekommen zensieren sie es nicht, indem sie es kleinreden, sondern pflanzen sie es in ihre Seele ein, damit es die Möglichkeit hat Wurzeln zu schlagen. Dann wird der „Welttag des Kompliments“ ein echter Feiertag.