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Kirche in WDR 2 | 16.03.2023 | 05:55 Uhr
SMS: Sie sind es
Als Victoria diese SMS erhält, schlägt ihr Herz bis zum Hals:
„Sie könnten die passende Stammzellen-Spenderin für einen Menschen sein, der Leukämie hat und Ihre Spende könnte sehr wahrscheinlich sein Leben retten.“
So´ne Nachricht kriegt man nicht alle Tage, aber für Victoria ist klar: Das mach ich. Seit ihrem 18. Lebensjahr ist sie in der DKMS, also in der Deutschen Knochenmark-Spende Datei, und diese Entscheidung hatte sie ja vor vielen Jahren getroffen, um eben genau mal einem Menschen helfen zu können, der Leukämie hat.
Es folgt eine sogenannte Feintypisierung,
also eine Blutuntersuchung, die dann noch genauere Kenntnisse bringt, ob
Victoria wirklich optimal als Spenderin passt.
Und auch die Ergebnisse sehen so aus, dass das alles passen könnte.
Zu der eigentlichen Stammzellen-Spende ist es noch nicht gekommen, da laufen
noch weitere Untersuchungen, sagt sie. Aber sie ist dazu bereit.
Und das heißt auch – also, wenn es denn zu der Stammzellen-Spende kommen sollte
– dann wäre sie dazu bereit, sich 5 Tage lang ein Medikament zu spritzen.
Dieses Medikament führt dann dazu, dass aus ihrem Blut die lebensrettenden
Stammzellen gewonnen werden können. Mögliche Nebenwirkungen für sie wären, dass
sie sich so fühlt, als hätte sie eine Grippe.
O-Ton Victoria: „Aber diese Nebenwirkungen würde ich in Kauf nehmen, es geht
darum, ein Menschenleben zu retten, dann sind das Kleinigkeiten.“
Ich hab sie gefragt, ob ihre Entscheidung auch etwas mit ihrem Glauben zu tun
hat – Victoria ist auch Relilehrerin – ihre Antwort:
„Pffff – eigentlich nich, also nich direkt. Ich glaub, das hat eher was mit ner
Grundeinstellung dem Leben gegenüber zu tun, also einer Einstellung, die mich
auch dazu gebracht hat, überhaupt Theologie zu studieren.“
Und genau diese Antwort machte sie für mir dann noch sympathischer als sie es sowieso schon war.