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Kirche in WDR 2 | 12.05.2023 | 05:55 Uhr

Pflegenotstand

Heute ist der internationale Aktionstag der Pflegenden. Der Termin richtet sich nach dem Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale, die am 12. Mai 1820 das Licht der Welt erblickte. Nightingale gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege, besonders durch ihr Wirken im Krimkrieg 1853 bis 56.

Den Begriff "Pflegenotstand" kennen wohl alle von uns. Fast vier Millionen Menschen in unserem Land benötigen Hilfe im Alter. Davon werden 80 Prozent zu Hause betreut, 20 Prozent in Heimen. Während des Lockdowns in Corona-Zeiten rückte der Einsatz der Pflegekräfte besonders in den Blickpunkt. Sie erhielten viel Beifall. Aber: Geändert an den schwierigen Arbeitsbedingungen hat sich noch nicht.

Mehr als eine Million Menschen arbeiten in Deutschland in der Altenpflege. Dazu kommen nach Schätzungen etwa 700 000 Menschen, welche alte Menschen zu Hause versorgen und betreuen. Die meisten von ihnen sind Frauen aus Osteuropa. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt, weil viele von ihnen leider schwarzarbeiten, also ohne Sozialversicherung. Ob der Mindestlohn gezahlt wird oder feste Arbeitszeiten gelten, muss daher offen bleiben.

Seit 2021 gibt es allerdings sogar eine DIN, also eine Deutsche Indu­strienorm für gute häusliche Pflege. Diese Norm regelt zum einen, welche Bedingungen für die Pflegekraft gelten: z.B. einfache Deutsch-Kenntnisse oder Erfahrung in moderner Grundpflege. Zum andern wird geregelt, was die Kunden bieten müssen, wie ein eigenes Zimmer, Mindest­lohn und feste Arbeitszeiten. Bisher haben sich nur neun Vermittlungsunternehmen nach DIN von der Dekra anerkennen lassen. Ich hoffe sehr, dass das bald mehr werden.

Natürlich ist Schwarzarbeit billiger, wohl um die Hälfte. Nehmen wir das Beispiel einer Agentur aus Polen. Die Betreuung der alten Mutter zu Hause kostet etwa 3.ooo Euro im Monat. Die Mutter hat Pflegegrad 4. Dafür gibt es von der Pflegeversicherung 728 Euro Pflegegeld. Den Rest müssen Mutter wie Tochter aufbringen; allerdings kann dies bei der Steuer berücksichtigt werden.

Ein Vorbild ist Italien. Dort gibt es einen Tarifvertrag für Hausan­gestellte. Wer schwarz beschäftigt ist, kann deutlich bestraft werden. Als Pastor bin ich jede Woche mit der Problematik der Altenpflege be­schäftigt. Ich hoffe sehr, dass die gerechte Bezahlung und die Arbeits­bedingungen sich so entwickeln, dass sich wieder mehr Menschen für Berufe in der Altenpflege entscheiden.

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