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Kirche in WDR 2 | 26.06.2023 | 05:55 Uhr
KI und der christliche Glaube
„Besser künstliche Intelligenz als natürlich doof“- höre ich in der Bäckerei jemanden sagen. Dem Thema KI ist kaum zu entkommen. Es beschäftigt nicht nur Technikinteressierte, sondern auch die, die gewöhnlich nicht so viel damit am Hut haben.
Aber um rasch ein fertiges Produkt vorweisen zu können, gehört die Frage an die Maschine vermutlich bald zum Standard.
Sogar mit christlichem Glauben und dem Format von Radiobeiträgen kennt sich der Chatbot aus. Wenn man ihm sagt: „Schreibe mir einen Radiobeitrag zum Thema ´Welche Bedeutung hat die künstliche Intelligenz für den christlichen Glauben! ´“ löst er auch diese Aufgabe.
Der generierte Text ist sendefähig, geht als erster (zumindest) offiziell KI-basierter Kirche-im-WDR2-Beitrag durch und lautet so:
Liebe Freunde,
In den letzten Jahren haben wir eine rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz erlebt. Diese Technologie hat viele Bereiche unseres Lebens verändert und wird dies auch weiterhin tun. Aber was bedeutet das für unseren christlichen Glauben?
Zunächst einmal müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass künstliche Intelligenz von Menschen geschaffen wurde und von uns kontrolliert wird. Wie alle von uns geschaffenen Technologien kann sie für positive oder negative Zwecke eingesetzt werden. Es liegt also an uns als Gesellschaft, sicherzustellen, dass wir sie für gute Zwecke einsetzen und die negativen Auswirkungen minimieren. Schreibt der Chatbot. Wie recht er doch hat. Und weiter heißt es im Text:
Aber es gibt auch tiefere Fragen, die sich stellen: Kann künstliche Intelligenz ein Bewusstsein haben? Kann sie menschliches Leben ersetzen? Wie passt sie in unsere christliche Vorstellung von Menschlichkeit und Würde?
Als Christen glauben wir, dass jeder Mensch einzigartig und von Gott geschaffen ist. Wir glauben auch, dass wir eine Verantwortung haben, für das Leben und das Wohlergehen unserer Mitmenschen und der Schöpfung insgesamt zu sorgen. Diese Überzeugungen sollten auch unsere Einstellung zur künstlichen Intelligenz beeinflussen. Letztendlich müssen wir uns als Christen immer wieder daran erinnern, dass unsere Beziehung zu Gott und unseren Mitmenschen im Mittelpunkt unseres Lebens steht. Technologie und Fortschritt sollten immer dazu dienen, das Leben und das Wohl der Menschen zu verbessern und nicht umgekehrt. Ich hoffe, dass wir als christliche Gemeinschaft weiterhin über diese wichtigen Fragen nachdenken und uns für eine Welt einsetzen, in der Technologie im Dienst des Lebens steht.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen gesegneten Tag. Euer Freund und Mitstreiter. Schreibt der Chatbot. Hört, hört – die KI scheint intelligenter zu sein als so mancher Mensch.
Und ich denke an den Spruch bei der Bäckerin: „Besser künstlich(e) Intelligen(z)t als natürlich doof“-
Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius