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Kirche in WDR 2 | 13.07.2023 | 05:55 Uhr

Ich versteh die Welt nicht mehr.

Manchmal verstehe ich einfach die Welt nicht mehr. Im Ernst. Ich habe sogar den Eindruck: Es gibt diese eine Welt gar nicht mehr. Manchmal kommt es mir vor, als ob Menschen heute in völlig verschiedenen Welten leben. Und jede hat ihre eigenen Regeln und eigenen Geschichten. Und ich kapier sie nicht. Ich kenne Leute, die leben voll in einer „social media“ – Welt. Alles ist „Tiktok“ und „Insta“. Und sie überlegen: Was kann ich jetzt posten? Wie bekomme ich möglichst viele Likes? Und wenn sie sich unterhalten, geht es darum, was Sandra dem Ingo nun wieder geschrieben hat, weil Jessica so komisch geantwortet hat. Nur mit einem Smiley! Ich verstehe sie nicht. Ich kenne Leute, die sind voll auf dem „Ich hab‘ mehr als du“ - Trip. Die treffen sich zum Essen und erzählen sich stundenlang, was sie wieder alles neu haben: Camper, Partygrills, e-bikes... Und freuen sich, wenn der andere nicht mithalten kann. Und ich sitze dabei und denke, wo bin ich denn hier gelandet. Das ist einfach nicht meine Welt. Und wenn ich anfange, zu erzählen, warum ich gendern eigentlich gar nicht so doof finde, dann schauen sie mich an. Amüsiert, aber verständnislos. Weil meine Welt eben auch irgendwie einfach nicht ihre Welt ist.

Ich gebe zu: Ich verliere oft einfach den Überblick: Der Aktivist lebt in einer Welt, in der es nur noch Untergang und Katastrophe gibt. Ein anderer sieht überall Anzeichen für die große Weltverschwörung. Der eine erzählt von Überfremdung, der andere lebt fürs Nichtstun und die nächste Party. So viele Welten. Und nichts Gemeinsames. Aber: Wo trifft man sich denn da? Braucht es dazu nicht eine gemeinsame Welt? Ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Ideen? Geschichten? Damit einer den anderen verstehen kann. Wie lange kann man das machen mit dem Nebeneinander-her-leben? Manchmal denke ich: Vielleicht ist es keine schlechte Idee, bewusst nach gemeinsamen Geschichten zu suchen. Geschichten, die Menschen zueinander führen. Und aus unterschiedlichen Welten eine gemeinsame machen. Weil sie vom Miteinander erzählen und von gegenseitiger Achtung. Weil sie von Respekt handeln. Auch für die, die anders denken, leben, lieben oder glauben als man selbst. Klar, mir fällt da zum Beispiel die Geschichte des Zimmermanns Jesus aus Nazareth ein. Wie er Grenzen überschreitet, aus Liebe. Auf Menschen zugeht. Barmherzigkeit, Mitgefühl und Frieden vorlebt. Und sich schließlich lieber umbringen lässt, als von dem Weg der Liebe abzuweichen. Liebe, Mitgefühl und Respekt – ich finde darauf kann man ein Miteinander aufbauen. Welche Geschichte fällt ihnen ein?


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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