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Kirche in WDR 2 | 14.07.2023 | 05:55 Uhr

Puzzle

Neulich hat mir einer ein Puzzle geschenkt. Ich mach das ganz gerne, wenn ich Zeit habe. 736 Teile waren das. Das sind jetzt nicht so viele, habe ich erst gedacht. Schafft man an einem Nachmittag. Locker. Aber dieses komische Ding hat kein Motiv. Es ist komplett schwarz. Nichts, woran man sich orientieren kann. Sonst hat man hier ein Stück Wolke vielleicht und dort ein Blümchen. Oder das Ohr eines Zebras. Was auch immer. Hier nicht. Alles sieht einfach gleich aus. Also konzentriere ich mich auf die Formen. Die Teile, die an einem Ende ganz gerade sind, müssen ja wohl die Randstücke sein. Das ist noch einfach. Aber dann… Trotzdem: Nach und nach wird es. Bis auf dieses eine kleine Teil, dass irgendwie durch alle Raster fällt. Eckig, mit einer komischen Delle an der Seite. Ich krieg es einfach nicht unter. Und das nervt. Ich werde fast wahnsinnig, probiere es immer wieder. Vielleicht mal ein bisschen fester drücken? Nein, geht nicht. Es wehrt sich. Als nur noch fünf Steine übrig sind. Fügt sich dieses eckige Teil mit seiner komischen Delle an der Seite ganz geschmeidig an ein anderes. Passt. Da gehört es also hin.


Für dieses Erlebnis spielt man das Spiel. Für die Erfahrung: Letztlich passt doch alles ineinander. Irgendwie. Diese Erfahrung macht das Puzzle quasi zu eine Art Spiel des Lebens. Zu einem Sinnbild. Und es sagt: Auch, wenn man es vielleicht nicht glauben mag, auch für die eckigen Typen, und für die mit komischen Dellen an der Seite gibt es tatsächlich einen Platz. Einen Ort, an den sie gehören. Quasi extra für sie vorgesehen. Sie sind wichtig. Denn: Wenn das Puzzle insgesamt einen Sinn ergeben soll, kann man auf dieses eine, seltsame Teil nicht verzichten.


Der Apostel Paulus erklärt das alles einmal ganz ähnlich. Er nimmt dafür den menschlichen Körper als Beispiel. Auch dort hat ja jedes Teil seinen Platz. Jedes Organ seinen Ort. Jedes bisschen Körper ist wichtig. Paulus hat es wohl nicht so mit Puzzles. Ich schon. Ich habe mir vorgenommen, wenn ich mal wieder jemanden höre, der mir sagt: „Die da, die gehören nicht hierher“. Wenn mir einer sagt: „Auf solche wie die da können wir aber doch gut verzichten“. Wenn mir einer sagt: „Wir können es uns doch überhaupt nicht leisten, für solche Leute unser gutes Geld auszugeben.“ Dann werde ich einfach an dieses unpassende, nervige, kleine, schwarze, eckige Puzzleteil mit der komischen Delle denken. Und antworten: Doch! Denn: Das Spiel ist nicht vollendet, bis auch das letzte Teil seinen Platz gefunden hat. Und ohne das, macht alles keinen Sinn.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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