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Kirche in WDR 2 | 15.07.2023 | 05:55 Uhr

Sie können das besser!

„Ach, machen Sie das doch lieber, das können Sie besser. Sie haben das ja gelernt.“, sagt die Krankenschwester und schiebt mich zu diesem Mann aufs Krankenzimmer. Er stirbt. Ist verzweifelt. Und keiner traut sich an ihn heran. Weil keiner weiß: Was sagt man, das jemanden tröstet, der so verzweifelt ist? Aber ich soll das wissen. Nur: Ich weiß es auch nicht. Nun gut, ich habe Theologie studiert, habe auch eine Seelsorgeausbildung gemacht. Bin auch schon häufiger in solchen Situationen gewesen. Ich weiß natürlich schon, wie man mit einem verzweifelten Menschen umgeht. Und wie besser nicht. Aber, wie manche sich das vorstellen: Dass es das eine tröstende Wort gibt, den einen Bibelvers, der Menschen in Not aufrichtet, Trauernde tröstet und Verzweiflung einfach ausschaltet. So ein Zauberwort gibt es nicht. Also, kann man gar nicht trösten? Doch natürlich kann man. Aber nicht mit einem klugen Spruch. Sondern so, wie Menschen andere immer schon getröstet haben: Die Mutter, die ihr weinendes Kind tröstet, nimmt es einfach in den Arm. Und das geht ohne Worte. Die Tochter, die ihre Mutter am Grab des Vaters tröstet, legt einfach ihren Arm um sie. Und beide weinen. Und trösten sich gegenseitig. Der Mann, dem sein bester Freund gerade heulend erzählt hat: „Meine Frau hat mich verlassen.“, holt zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und hört einfach zu. So geht Trost. Denn: Trösten hat meist gar nichts mit Reden zu tun. Oft sind Worte sogar zu viel. Denn: Beim Trösten ist nicht das Reden, sondern das „Da sein“ wichtig. Jemanden nicht allein lassen. Sich seine Geschichte anhören. Trösten heißt, zu wissen: Ich kann dir eigentlich gar nicht helfen. Du hast sowieso schon alles versucht, um dein Problem zu lösen. Aber ich lass dich jetzt nicht allein. Ich bleibe hier. Rede mit dir. Schweige mit dir. Bin gemeinsam mit dir entsetzt, empört. Es sind meist nicht die Worte, es ist die Zuwendung, die tröstet. Und dafür muss man nicht studiert haben und auch kein ausgebildeter Seelsorger sein. Natürlich: Es hilft schon, wenn man Erfahrung und Ausbildung mitbringen kann, um in besonderen Situationen angemessen reagieren zu können. Aber in der Regel ist das nicht notwendig. Weil es eigentlich im Wesentlichen auf das „Dasein“ ankommt. Und: „Dasein“, das kann eigentlich jeder. In der Bibel steht: „Gott ermutigt uns in all unserer Not. Und so können auch wir anderen Menschen in ihrer Not Mut machen.“ Klingt so, als ob man das hinkriegen kann.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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