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Kirche in WDR 2 | 24.06.2023 | 05:55 Uhr
Kinoverkündigung
Ich habe Sie operiert. Noch mal gut gegangen. Wir haben Ihnen Stands in die Herzkranzgefäße eingesetzt. - Bitte was? - Stands! Ich bin durch ein kleines Loch nach oben gegangen. Wie beim Klempnern, quasi!
Tony ist die Hauptfigur in der französischen Tanz-Komödie
“Die Rumba-Therapie”.
Seit Donnerstag läuft der Film im Kino.
Der Herzinfarkt bringt Tony zum Nachdenken. Bisher war er ein einsamer Wolf. Verpflichtungen sind ihm zuwider. Freunde braucht er keine. Meint er zumindest. Bis ihm der Herzinfarkt bewusst macht, dass er niemanden hat, der um ihn trauern würde.
Doch da gibt es Maria, seine Tochter, die als Tanzlehrerin in Paris arbeitet. Das Problem: Sie weiß nicht, dass es ihn gibt. Vor 20 Jahren hat er ihre Mutter noch vor der Geburt sitzenlassen. Wie also soll er Kontakt zu ihr bekommen?
Hallo, ich bin Dein Vater, ich hab vor 20 Jahren vergessen, heimzukommen? - Sie kennt Dich überhaupt nicht! - Du könntest in ihren Tanzkurs gehen! - Hab ich einen Rumba-Kopf? - Beim Rumba hat der Kopf Sendepause!
Also nimmt Tony Tanzunterricht und meldet sich bei seiner Tochter zum Tanzen an.
Die ist anfangs wenig begeistert.
Eins, zwei, drei und Cha-Cha. One, zwo, drei und Cha-Cha. One. Was ist das? - Tanzschuhe! - Socken oder raus!
Klar, dass die Beiden schließlich doch zueinander finden, zumal der schroffe Eigenbrödler sich als durchaus talentierter Tänzer erweist. Marie will mit ihm sogar an einem Tanzwettbewerb teilnehmen.
Marie tanzt mit Herzblut! Zeig Ihr, wie sehr Du es magst. Dann habt Ihr was Gemeinsames!
Es gibt in der Bibel eine wunderbare Geschichte vom Tanzen. David, der König von Israel, ist auf dem Höhepunkt seiner Macht. Und er lässt die Bundeslade, das Zeichen der Gegenwart Gottes, in seine Königsstadt Jerusalem bringen. Das soll allen zeigen: Gott ist hier, in Jerusalem. Und Gott ist auf der Seite von David, stützt seine Herrschaft.
Doch was macht David, als die Bundeslade in die Stadt gebracht wird? Er verhält sich nicht staatsmännisch, hält keine hoheitsvolle Rede. David tanzt. Er wirbelt herum. Der König hüpft und springt. Seine Frau ist entsetzt und macht ihm Vorwürfe: Unwürdig, dieses Gehopse. Wie Gesinde hast Du Dich bloßgestellt! Aber David antwortet: Vor Gott habe ich getanzt, “für ihn will ich mich gern noch geringer machen” (2 Sam 6,21-2).
Also: Wenn es Ihnen mal so richtig gut geht - und vielleicht auch, wenn Sie feststecken und nicht wissen, wie es weitergehen soll: Stellen Sie einfach Ihre Lieblingsmusik an und tanzen Sie! Tanzen Sie! Es muss Ihnen nicht peinlich sein! Es sieht ja auch keiner!
Nur Gott sieht sie. Und der freut sich mit Ihnen - und zeigt Ihnen vielleicht sogar, wie es weitergehen kann.
Du musst nur atmen. Tanz einfach! Ohne Nachdenken! Nur Du und ich!
