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Kirche in WDR 2 | 10.08.2023 | 05:55 Uhr

Was treibt mich an?

Ich weiß nicht. Sagt er. Bis zum letzten Moment habe ich geglaubt: Das, was ich da tue, ist gut. Nun, vielleicht nicht gut, aber notwendig. Und er erzählt: Von seinem Traum, etwas aufzubauen. Für die Familie. Ein Geschäft, von dem alle gut leben können. Er hat einen Laden aufgemacht. Alles gut. Sagt er. Dann hat er sich ein Mietshaus gekauft. Dann noch eins. Aber dann ist es irgendwann nicht mehr so gut gelaufen, das Geld wird knapp. Und die Bank immer unfreundlicher. Ich hab` mir gedacht: Ich kann doch meinen Traum nicht einfach aufgeben. Sagt er. Da hat er sich einen Kanister mit Benzin genommen. Und hat eines seiner Häuser angezündet. Das Geld der Versicherung soll seinen Traum retten. An die Mieter in seinem Haus hat er nicht gedacht. Es gibt Verletzte. Und er sitzt im Gefängnis. Und versteht sich selbst nicht mehr. Es ist, sagt er, als wäre ich in meinen Gedanken einfach abgedriftet. Wie ein Boot, das von einem Wind in eine bestimmte Richtung getrieben wird. Langsam und unbemerkt. Dass dieser Wind mich in die Katastrophe treibt, das habe ich erst gemerkt, als es zu spät war.

Ich denke, ich verstehe, was er meint. Denn dieses „Getrieben werden“, das kenne ich auch aus anderen, weit weniger dramatischen Situationen. Manche treibt der Hunger nach Geld, nach Macht. Viele sind getrieben von ihren Ängsten: Der Angst, zu kurz zu kommen. Der Angst, etwas zu verpassen. Der Angst, nicht beachtet, nicht geliebt, nicht respektiert zu werden. Und es treibt einen meist ohne, dass man es merkt. Das kommt dann erst, wenn es kracht. Wenn man gegen einen Felsen oder auf eine Sandbank gespült wird. Wenn die Katastrophe da ist. Gut wäre wohl eine Art regelmäßige Überprüfung: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Passt das, was ich hier gerade tue, noch zu dem, was mir wichtig ist? „Prüft die Geister, ob sie von Gott sind.“ Nennt das die Bibel. (1. Joh). Ob das, was mich antreibt, von Gott ist – also, ob es liebevoll ist, gerecht, barmherzig und dem Frieden dient - ist kein schlechtes Kriterium für eine Selbstprüfung. Denn: Auch wenn es im Moment vielleicht alles logisch und konsequent erscheint. Wenn keine Liebe drin ist, wenn es ungerecht ist, wenn es nichts mit Frieden zu tun hat, wird es wahrscheinlich auch nicht zu einem guten Ziel führen. Und es wäre gut, das zu merken, bevor die Katastrophe da ist.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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