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Kirche in WDR 2 | 09.09.2023 | 05:55 Uhr

Unterm Regenbogen

Wenn meine Freundin Anja auf eine Party geht, wird sie immer wieder ausgefragt. Sie ist Hausärztin und da haben manche eine Frage oder ein kleines Problem, auf das Anja hoffentlich eine Antwort hat. Ich gebe zu, ich hab‘ auch schon mal gefragt. Bei einem Steuerberater, den ich kenne, ist das ähnlich. Auch er ist ein gefragter Ratgeber.

Bei uns Kirchenleuten scheint mir das etwas anders. Religion ist nicht unbedingt ein Party-Thema. Zu privat vielleicht, zu intim. Ich kenne sogar auch Pfarrerinnen und Pfarrer, die im Urlaub ihren Beruf verschweigen. Die eben nicht direkt als Seelsorger oder Seelsorgerin
angesprochen werden wollen.
Schließlich ist Urlaub eine wichtige Auszeit.

Auf dem Campingplatz, wo ich im Sommer immer zelte, wissen schon ein paar Leute, dass ich evangelisch bin. Vorletzten Sommer haben mich drei junge Leute angesprochen. Zwei Männer und eine Frau, alle Ende zwanzig. Max, den ich schon länger kenne, fragt: Du arbeitest doch für die evangelische Kirche. Hast du vielleicht heute Abend Zeit auf ein Glas Wein? Wir haben da eine Frage.

Erst war ich etwas baff. Kann ich Ihnen überhaupt weiterhelfen? Trotzdem sage ich ja. Und beim Wein höre ich erst mal zu. Max und der andere junge Mann sind seit einigen Monaten ein Paar. Max‘ Liebhaber, seine Schwester und die Eltern sind in einer Kirche, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften ablehnt. Wie ich das denn sehe?

Das ist nicht einfach, denke ich. In meiner Küche? Kirche ist es zum Glück kein Problem, antworte ich. Zumindest nicht mehr. Es ist ein Prozess gewesen. Aber seit 2016 ist die Trauung in der Evangelischen Kirche im Rheinland für homo- und heterosexuelle Paare in gleicher Weise möglich. Die Regenbogenfahne wird an vielen Kirchen gehisst. Und beim CSD sind manche von uns auch dabei. Ich kenne mehrere Pfarrerinnen und Pfarrer, die selbst queer sind. Im Pfarrhaus zusammenleben.

Max und sein Freund hören gespannt zu, fragen nach, erzählen von ihrem Leben. Sie wirken irgendwann viel entspannter. Wir reden bis spät in die Nacht, dann auch über andere Themen. Sie sind ein schönes Paar, denke ich. Gehen respekt- und liebevoll miteinander um. Darauf kommt es doch an.

Diesen Sommer habe ich die beiden wiedergesehen. Sie sind noch zusammen und wirken sehr glücklich. Erzähl uns doch mal, wie das mit der Trauung in unserem Fall geht, fragt Max. Heute Abend, bei einem Glas Wein.

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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