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Kirche in WDR 2 | 27.09.2023 | 05:55 Uhr

Umdenken

„Spaltung“. Das Wort verursacht bei mir Augendrehen. Weil es ständig benutzt wird, vor allem um Diskussionen zu beenden oder sie in eine Richtung zu lenken, die eigene am besten. In der Politik, in der Kirche, in allen möglichen Fragen der Gesellschaft – immer wieder wird vor einer „Spaltung“ gewarnt, wenn nicht endlich das passiert, was diejenigen fordern, die da gerade warnen.

Ich frage mich dann immer: Was soll denn das Gegenteil sein? Wie sieht denn eine ungespaltene Gesellschaft aus? Gab es je eine Gesellschaft, die sich in allem einig war? Eine Kirche, in der kein Mensch etwas deutlich angefragt hat, neue Wege gegangen ist? Ich glaube nicht. Und ich bin froh darüber. Denn ohne Streiten und Ringen kommen wir Menschen nicht weiter. Wir müssen doch diskutieren, wenn etwas Neues ansteht.
Sonst säßen wir womöglich noch auf den sprichwörtlichen Bäumen.

Klar, es kommt darauf an, wie wir streiten und ringen. Fair sollte das sein. Und es braucht die Bereitschaft, dem und der anderen zuzuhören. Wer glaubt, schon alles zu wissen, kommt keinen Schritt weiter.

„Ich aber sage Euch“ – womöglich haben Sie diesen Satz auch schon gehört. Er wird in der Bibel Jesus zugeschrieben. Und Jesus ist der einzige, von dem ich diese Haltung akzeptiere. Dieses „Glaubt mir, ich weiß es ein bisschen besser.“ Und das nicht nur, weil ich glaube, dass er Gottes Sohn ist. Nein auch, weil ich glaube, dass er eben auch ein ganzer Mensch war. Mit Macken und so. Einer, der auch mal ein Sturkopf war. Einer, der auch mal was gebraucht hat, um dazuzulernen. Und meistens passierte das durch andere Menschen. Die Frau aus Syrien zum Beispiel, die ihm deutlich gemacht hat, dass er zu klein denkt, wenn er Menschen aufgrund ihrer Herkunft ignoriert. Zu klein von Menschen, von sich und von seinem Auftrag, mit dem er unterwegs ist.

Jesus war ein Umdenker, immer wieder. Und deshalb erinnere ich mich regelmäßig selbst daran: Es fällt mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich es ihm gleichtue und meine Annahmen wieder und wieder hinterfrage. Mich anfragen lasse von anderen. Und meine Positionen womöglich verändere, weil das, was der andere mir gesagt hat, eine neue Perspektive aufmacht.

Wie war das nochmal mit dem Kopf? Es heißt ja, er sei rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Aus meiner Sicht ist es nicht das Ziel, dass wir Menschen uns eines Tages in allem einig sind. Sondern, dass wir innerlich beweglich bleiben. Miteinander im Kontakt bleiben. Uns aufeinander einlassen. Einstehen, für das, was wir wissen und zugeben, was wir noch lernen wollen. So stelle ich mir gutes gemeinsames Leben vor. Ich habe nämlich echt keine Lust auf Bäumen zu leben. Zu hoch, zu kalt, zu einsam. Deshalb hoffe ich, wir streiten weiter. Oder fangen endlich damit an.






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