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Kirche in WDR 2 | 02.11.2023 | 05:55 Uhr

Im Anfang war das Wort

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott“, so beginnt das Johannesevangelium, ein Buch in der griechischen Bibel. Poetisch schön. Aber schwer zu verstehen.


Fragt die Tochter: „Sag mal, Mama, wie seid Ihr eigentlich früher, als es noch kein Smartphone gab, ins Internet gekommen?“

Eine spannende Idee: Das Internet – vor uns. Vielleicht müsste es sogar richtiger heißen: „Im Anfang war ein Algorithmus, und der Algorithmus war bei Gott“. Nicht so poetisch. Kalt. Heute aber besser zu verstehen. Und er kommt auf die Erde als ein Endgerät: Ein Smartphone oder ein I-Pad-Plus. Und weiter würde es heißen: Von Anfang an haben sich die Algorithmen vermehrt und mit ihnen die Endgeräte. Überall auf der Welt. Die Bevölkerung in den Industrieländern nimmt ab, aber die Endgeräte vermehren sich. Und die Folgen?

Eine Inflation von Worten und Bildern, Whatsapps, Mails, Hashtags, Smssen. Eine Flut an Informationen. Wir können uns – egal wo auf der Welt – ohne Zeitversatz unterhalten. Hat es noch nie gegeben. Das Verrückte dabei: Wir haben uns offenbar immer weniger zu sagen. Es wirkt so, als wenn es hinter der Flut an Worten, Zeichen, Kürzeln, Emojis und Bildern, hinter dem pausenlosen Gerede, Tippen und Fotografieren eine riesige Leere gibt. Zumindest eine Entleerung von Wortsinn und -bedeutung. Am Anfang war das Wort. Wird am Ende Schweigen sein?


Noch mal zurück zu der lustigen Frage der Tochter: Sie hat beobachtet, dass Smartphones unser Denken, unseren Alltag, unsere Körperhaltung, unsere Zeit bestimmen. Eigentlich alles. Für die Wirtschaft göttlich. Für uns Nutzer:innen Segen und Fluch. Das Mädchen hätte auch googeln können. Sie fragt aber die Mutter nach ihrer Erfahrung. Vielleicht erzählt die Mutter, dass ein Leben ohne Internet und Smartphone einmal möglich war und ist. Und dass alle Algorithmen dieser Welt noch nichts über den Sinn und das Glück unseres Lebens aussagen.


Das Johannesevangelium versucht mit seinem poetischen Beginn eine Brücke zu schlagen von der Schöpfung Gottes bis hin zu Jesus von Nazareth. Durch ihn können wir verstehen lernen, was Gott will. Wie er sich seine Schöpfung, unser Miteinander vorstellt. Es ist kälter geworden. Es muss aber nicht so bleiben. Nicht die Inflation an Worten und Bildern bringt´s. Manchmal ist es nur ein Wort, ein einziges Wort, das warm und glücklich macht.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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