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Hörmal | 05.11.2023 | 07:45 Uhr

Liebe geht durch den Magen

Vor einigen Monaten schreibt mir ein Paar, das ich trauen soll: „Wir haben jetzt endlich einen Trauspruch gefunden. Aus dem Alten Testament (Spr.5,17): „Besser eine Portion Gemüse mit Liebe als ein Rinderbraten und Hass dabei.“ Ein ungewöhnlicher Spruch und ich vergewissere mich erst einmal, ob das ernst gemeint ist. Ist es. Je mehr ich über diesen Vers als Trauspruch nachdenke, desto passender finde ich ihn. Ein altes Sprichwort sagt doch: „Liebe geht durch den Magen.“ Und von Schmetterlingen allein im Bauch ist auch noch niemand satt geworden. Andersherum, wenn Paare auseinander gehen, dann heißt es häufig, sie sind getrennt von Tisch und Bett. Da scheint es doch, dass auch der Tisch, der Ort an dem gegessen wird, eine zentrale Bedeutung für Liebe und Beziehung hat.


Der Küchentisch ist immer noch oft der Ort, an dem man sich zu Mahlzeiten mit der Familie trifft und an dem gemeinsame Pläne besprochen werden, diskutiert, gelacht oder geweint wird.

Eine gemeinsame Mahlzeit dient genau genommen nicht nur der Sättigung, sondern auch der Beziehungspflege. Das haben vermutlich sogar schon die Neandertaler gewusst oder frühe Formen des Homo Sapiens, als von ihnen das Feuer entdeckt worden ist. An den Feuerstellen hat man Fleisch gegart, aber es sind gleichzeitig auch die Orte gewesen, die Wärme spenden, wo man eng zusammenrückt, gemeinsam isst und einander begegnet. Früh sind es auch schon Orte der Sozialpflege gewesen, des einander Wahrnehmens, der Liebe.


Ich glaube, nicht nur Liebe, auch die Nächstenliebe geht durch den Magen. Eine alleinstehende Frau hat mir einmal gesagt: „Das Schönste ist, wenn jemand zum Essen bleibt. Ich habe gelernt, allein zu sein, aber beim alleine Essen bin ich einsam.“


Mahlgemeinschaft ist etwas, wozu Jesus mit der Einsetzung des Abendmahls eingeladen hat. Mahlgemeinschaft mit Gott und anderen Menschen. Vielleicht ist das heute eine wichtige christliche Aufgabe in dieser Gesellschaft, auch jenseits von Abendmahl, Mahlgemeinschaften ins Leben zu rufen. Durch alle Generationen hindurch macht sich Einsamkeit breit. Lasst uns Tische gegen die Einsamkeit aufstellen, nicht nur in kirchlichen Gebäuden, sondern überall da, wo Leute auf Alltagswegen unterwegs sind. Lasst uns Mahlgemeinschaften bilden, sinnbildlich Feuerstellen, an denen wir Essen teilen, einander begegnen, wahrnehmen, zuhören, miteinander arbeiten, leben, sprechen, einander Nächsten lieben, füreinander hoffen, glauben, beten. Dem Hochzeitspaar und uns gilt: Ganz gleich, ob ein einfaches oder aufwendiges Gericht serviert wird, es möge aus Liebe und Nächstenliebe geschehen.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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