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Hörmal | 19.11.2023 | 07:45 Uhr

Krieg und Frieden

Bei uns zu Hause werden oft Geschichten von früher erzählt. Von der Zeit, als wir Eltern selber Kinder waren. Oder Geschichten, die wir von unseren eigenen Eltern und Großeltern gehört haben. Vor einiger Zeit habe ich angefangen, meinen Kindern Geschichten von ihrem Uropa zu erzählen, den sie nicht mehr kennengelernt haben. Uropa August ist Soldat im Zweiten Weltkrieg und mit seiner Einheit in Sewastopol am Schwarzen Meer gewesen. Als ein russisches Gewehr in seiner Hand explodiert, verletzt er sich schwer. Der Vorwurf der Selbstverstümmelung wird damals schwer geahndet und so soll er am nächsten Morgen vor das Standgericht gebracht und erschossen werden. In der Nacht wird die Einheit von russischen Soldaten überfallen. Mein Opa fährt trotz der verletzten Hand mit einem LKW viele Soldaten aus dem Gebiet heraus. Und kann zu Fuß über die Berge entkommen. Wir Kinder haben an seinen Lippen gehangen. Und auch meine Kinder sitzen heute mit großen, ungläubigen Augen, wenn sie die alten Geschichten hören. Unvorstellbar, was Menschen damals erlebt haben. Und wie sie mit diesen Erlebnissen weitergelebt haben.

Der Zweite Weltkrieg hat unfassbares Leid für viele Menschen gebracht. Fünfundsechzig Millionen Tote, zerstörte Städte, kaputte Lebensträume. Manchen hat geholfen: Augen zu und durch. Nicht nachfragen, wie das alles hat passieren können. Sondern einfach weitermachen. Funktionieren. Viele ältere Menschen leiden noch heute unter den Folgen des Krieges.

Krieg bedeutet immer Leid. Unvorstellbares Leid. Schmerzen. Entsetzen. Trauer. Der heutige Volkstrauertag erinnert daran. Viele Menschen gedenken heute der Gefallenen und Opfer der Kriege. Ich überlege: Müsste der heutige Tag nicht eigentlich Weltfriedenstag heißen? Als Mahnung, Krieg niemals als unabwendbares Schicksal zu sehen. Als Aufforderung, Kriege heute und in Zukunft zu verhindern. Stattdessen tobt seit fast zwei Jahren ein grausamer Krieg in der Ukraine und seit ein paar Wochen haben wir Krieg in Israel und im Gazastreifen.

Und ich denke wieder einmal: Kriege verbessern gar nichts!

Ich weiß längst: Die Vergangenheit kann ich nicht ändern. Aber ich kann mein Entsetzen, meine Wut und meine Traurigkeit über unseren Umgang mit Streit und Konflikten teilen und darüber sprechen. Und gemeinsam mit meinen Kindern überlegen, wie es anders gehen kann. Denn genau da fängt ja Frieden an. Im Kleinen.

Paulus, der biblische Friedensexperte, schreibt im Römerbrief: „Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!“ Das nehme ich auf. Und gebe es weiter. Für den heutigen Weltfriedenstag und alle kommenden Tage.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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