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Kirche in WDR 2 | 27.11.2023 | 05:55 Uhr

Antifeminismus

Sprecherin: „Man hat mir vorgeworfen, dass meine polemischen Aufsätze der Ausdruck eines Geschlechterkampfes seien, ein männerfeindliches Dreinhauen, unter dem Motto: nichts dem Mann. Alles gegen den Mann. Gegen welchen Mann? Doch nur gegen denjenigen, der meine Entrechtung für alle Ewigkeit festhalten will…“


Autorin: Das schreibt die deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm bereits 1902. In ihrem Buch „Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung“.


Sprecherin: „Antifeminismus ist der passive oder aktive Widerstand gegen die Aufwärtsbewegung des weiblichen Geschlechts. Passiv ist er, wenn er nur in der Meinung, in einer Gefühls- oder Glaubensrichtung besteht. Aktiv, wenn Gefühl und Glauben sich in Taten umsetzen, mögen sie sich in Schriften, Vorträgen, Gesetzes- oder Polizeiverordnungen äußern.“


Autorin: Das Phänomen Antifeminismus gibt es also schon lange. Eigentlich so lange, wie es Feminismus gibt. Antifeministisch sind Menschen dann, wenn sie sich sexistisch, frauen- oder queerfeindlich äußern oder verhalten. Antifeminismus findet heute auch im digitalen Raum statt. Da wird ein lesbisches Paar nach dem Gottesdienstbesuch auf der Straße angepöbelt, fotografiert und das Bild auf den Social Media Kanälen veröffentlicht. Die Gleichstellungsbeauftragte auf Social Media beleidigt und bedroht.

Neu ist, dass es jetzt eine Meldestelle für Antifeminismus gibt. Dort werden Vorfälle erfasst, um Antifeminismus zu dokumentieren und das Dunkelfeld zu erhellen. Aussagekräftige Daten von Betroffenen helfen gezielt Interventions- und Präventionsangebote zu entwickeln. und konkrete Empfehlungen an Politik und Verwaltung zu formulieren. Wer Antifeminismus melden will, kann das auf der gleichnamigen Webseite tun.

Ein absoluter Anti-Antifemininist, also eigentlich ein Feminist, ist Jesus gewesen. Wenn ich in die Bibel schaue, finde ich viele Geschichten, die davon erzählen, wie er Frauen stärkt, sie aufrichtet, ihnen Mut zuspricht und sich gegen die herrschenden Strukturen zu wehren. Jesus setzt sich für Frauen ein, wenn sich niemand mehr für sie stark macht. Er stellt Hierarchien auf den Kopf, hört denen zu, die nicht gehört werden. Das sollten auch wir tun – jeden Tag. Zuhören, anstatt zu urteilen. Über Alleinerziehende oder Frauen, die Schwangerschaften abbrechen. Zum Beispiel. Einfach mal den Frauen zuhören. Und es dabei nicht belassen. Sondern das Wort erheben gegen den Antifeminismus. Im Beruf, in den Familien, den Vereinen, der Politik. Werden wie Anti-Antifeministen – wie Jesus.



Quellen:

'Dohm, Hedwig: Die Antifeministen', Bild 5 von 190 | MDZ (digitale-sammlungen.de)

Meldestelle Antifeminismus - Antifeminismus-melden.de, zuletzt abgerufen am 02.11.23



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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