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Kirche in WDR 2 | 15.12.2023 | 05:55 Uhr

Stolpersteine

Eine kleiner goldener Fleck im trüben Herbst. Ich sehe ihn vor mir auf dem Boden.

Eine Metallplatte, eingelassen im Straßenpflaster.

Buchstaben sind zu erkennen, Zahlen, eingefräst in die Metallplatte.

Ein Stolperstein.

„Hier wohnte Wilhelm Stern“, ist dort zu lesen.

„Jahrgang 1892, deportiert 1941, Minsk, ermordet.“

Weder das genaue Geburtsdatum, noch das genaue Todesdatum.

Dies ist kein Grabstein – es ist ein Stolperstein.

Eine kleine goldene Erinnerung an einen Menschen, der den Nationalsozialistischen Mördern aus unserem Land zum Opfer gefallen ist.


Die Stolpersteine in unseren Städten halten die Erinnerung wach, an das dunkelste und grausamste Kapitel unserer Geschichte.

Im Dritten Reich unter Adolf Hitler haben die Deutschen eine Vernichtungsindustrie aufgebaut -

Eine gigantische Maschinerie mit dem einzigen Ziel, Menschen zu töten. Sechs Millionen Juden und Jüdinnen allein in deutschen Konzentrationslagern! Und dazu noch mindestens sechs Millionen Kriegsgefangene, Sinti und Roma, Schwule, psychisch Kranke und all die Menschen, die die Mörder damals als nicht lebenswert definiert haben.

Das ist kein „Fliegenschiss in der Geschichte“, wie die Unmenschen unserer Tage immer wieder behaupten.

Das war der Untergang des christlichen Abendlandes.


Die Stolpersteine sind inzwischen digital ergänzt.

Es gibt verschiedene Apps, die man sich kostenlos auf dem Handy installieren kann und die ein wenig mehr an Informationen enthalten, als die kleinen Metallplatten in der Straßenpflasterung.

Wilhelm Stern war verheiratet, deutscher Offizier im ersten Weltkrieg, Geschäftsmann.

Die Nazis haben die Familie enteignet, der Krieg verhindert ihre Flucht ins Ausland.

In Minsk sind sie wohl erschossen worden.

Auch die beiden kleinen Kinder im Alter von sieben und vier Jahren. Kurth und Judith.

Sie haben ihre eigenen Stolpersteine.


Es ist unerträglich, wie im Zuge der aktuellen Auseinandersetzungen in Israel, wie angesichts der steigenden Migrationszahlen die Neurechten sich wieder erdreisten, antisemitisch und rassistisch zu hetzen – mit den gleichen unmenschlichen Parolen wie damals.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ sagt unser Grundgesetz. Warum?

Weil jeder Mensch auf der Erde die gleichen Rechte hat.

Weil jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist.

Darum verbietet es sich, Menschen in Rassen und Klassen einzuteilen.

Nur sind manche offenbar zu dumm, das zu verstehen.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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