Aktuelles

Beiträge auf: wdr2 

katholisch

Kirche in WDR 2 | 22.12.2023 | 05:55 Uhr

Weihnachtsfrieden

"Und wäre Jesus tausendmal geboren, und nicht in Dir, Du wärest ewiglich verloren". Dies dichtete Angelus Silesius mitten im schreck­lichen dreißigjährigen Krieg vor 400 Jahren. Ganz Europa erlebte die Kriegsgreuel, etwa ein Drittel der Menschen starben.

Wie konnte es dann überhaupt zum Frieden kommen, frage ich mich gerade jetzt zu Weihnachten, wo die Engel den Hirten auf dem Feld verkünden: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen seines Wohlgefallens".

Die Geschichtsforschung nennt zwei Aspekte, die vielleicht sogar für die Bemühungen um Frieden in den Kriegen von heute hilfreich sein mögen. In Münster und Osnabrück verhandelten die Kriegsparteien zwei Jahre lang. In Münster die Vertreter des Kaisers mit den Franzosen und ihren Verbündeten, in Osnabrück mit den Schweden und Partnern. Man nahm sich also viel Zeit, lebte auch zusammen in der Stadt, bekam also mit, dass die Gegner auch Menschen sind. Vielleicht kamen dann manchem Mitglied der Delegationen Gedanken wie dem Mystiker Angelus Silesius. Denn es verstanden sich ja alle als Christen, die hier verhandelten. Angelus Silesius dichtete auch: "Halt an, wo läufst du hin. Der Himmel ist in dir: Suchst du ihn anderswo, du fehlst ihn für und für". Also heisst das, Verantwortung wahrzunehmen. Mit Worten von heute gesagt: den Job als Friedensverhandler gut zu machen.

Der Clou beim Westfälischen Frieden von 1648 ist dann wohl, dass alle Parteien Vorteile sahen. Es gab nicht hier die Verlierer und dort die Gewinner. Eindeutig wurden die Grenzen gezogen. So konnte zum Beispiel Frankreich die Bistümer Metz, Toul und Verdun behalten, die es 1622 erobert hatte. Schweden bekam neben Landgebieten 5 Millionen Reichstaler. Die Niederlande und die Schweiz wurden unabhängige Staaten, um nur einige Beispiele zu nennen.

Sehr wichtig war der Religionsfrieden. Der Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens von 1555 wurde neu bestätigt: Cuius regio, eius religio - also Konfession der Einwohner je nach dem Bekenntnis des Fürsten. Und ganz wichtig: 1624 wurde als Normaljahr festgelegt. Was dort Realität war, sollte fortan gelten. Also so ähnlich wie beim Spiel "Mensch ärgere Dich nicht", zurück auf Null.

Als Gewerkschafter bin ich an Tarifverhandlungen erinnert. Die Verhand­lungspartner bleiben so lange zusammen, bis ein Ergebnis da ist. Beim Westfälischen Frieden dauerte das 2 Jahre. Vielleicht war ein drittes Wort von Angelus Silesius hilfreich: "Mensch, werde wesentlich. Denn wenn die Welt vergeht, dann fällt der Zufall fort, das Wesen, das besteht". Ich wünsche Ihnen wesentliche, also gesegnete Weihnachtstage.

katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen