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Kirche in WDR 2 | 15.01.2024 | 05:55 Uhr
Das Wunder vom Hudson
Heute vor 15 Jahren hat der amerikanische Pilot Chelsey Sullenberger einen Airbus 320 A im Rudson River in New York notgelandet. Vielleicht erinnern Sie sich an den kurzen Clip einer Überwachungskamera, der den Augenblick zeigt, wie das Flugzeug auf dem Wasser aufsetzt. Findet man immer noch im Internet. 155 Menschen sind an Bord gewesen, als durch einen Vogelschlag alle Triebwerke ausgefallen waren. Die Zeit hatte nicht mehr dafür gereicht, zum Startflughafen zurückzukehren. Und so hat sich Sullenberger dazu entschlossen, die einzige Chance zu ergreifen, die er hatte: die Landung auf dem Wasser. Die war mit diesem Typ Flugzeug bis dahin erst zwei Mal überhaupt geglückt. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt. Clint Eastwood hat sie später mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmt. Die Landung hat geklappt. Und wie durch ein Wunder ist niemand verletzt worden. Der neugewählte Präsident Barak Obama hat Sullenberger daraufhin zu seiner Amtseinführung eingeladen. Der hat gesagt, er komme, wenn die komplette Crew mit ihren Familien auch dabei sein dürfe. Für ihn war das „Wunder vom Hudson“ eine Teamleistung.
Nach seiner Pensionierung erzählt Sullenberger der Welt von seinem depressiven Vater und dessen Suizid. Das macht er, um die Menschen zu sensibilisieren. „Achtet aufeinander!“ sagt er unermüdlich. Er, der kein Held sein will, empfinde Stolz und Dankbarkeit jedes Mal, wenn er miterlebe, dass sich Amerikaner freundlich oder gütig verhalten.
Niemand muss erst ein Flugzeug notlanden, um zu merken, dass Menschen miteinander verbunden, aufeinander angewiesen sind. Über alle Grenzen hinweg. Grenzen fallen überall da, wo Menschen aufeinander achten. So entstehen Wunder. Wirklich wahr. Nicht nur im Hudson River. Und nicht nur an einem Montagmorgen