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Kirche in WDR 2 | 09.02.2024 | 05:55 Uhr

Tier des Jahres

Kennst Du das Tier des Jahres? Jedes Jahr verleiht die Deutsche Wildtierstiftung diese Ehrung einem Tier, das Würdigung verdient und häufig auch gerade ein wenig bedroht ist. Manchmal auch, weil es nicht sehr bekannt ist.


Das gilt dieses Jahr nicht. Das Tier des Jahres 2024 kennt wohl jedes Kind. Es ist ein nachtaktiver Wanderer, Einzelgänger und Winterschläfer. In vielen Gärten ist es zu Hause. Es ist der Igel.


Wildtierexperten sehen mit Sorge, dass der Igelbestand schleichend abnimmt. Inzwischen wird der kleine putzig-stachelige Nager sogar auf der Roten Liste der Säugetiere in Deutschland in der „Vorwarnliste“ geführt.


Die allermeisten Igel leben heute übrigens in der Stadt, neunmal so viele wie auf dem Land. Aber auch in der Stadt hat es das Tier schwer. Immer mehr Flächen sind versiegelt und es gibt zu viele sterile Stein- und Schottergärten.


Also: Der Igel braucht Schutz und wird darum zurecht geehrt. Auch weil er wie ich finde zwei geradezu geistliche Fähigkeiten hat:


1. Er kann gut riechen: Der Igel hat eine sehr, sehr feine Nase. Und kann seine Beute, Insekten, Spinnen und Regenwürmer, auf seinem wuseligen Weg durch Parks und Vorgärten, in einem Meter Umfeld riechen und aufspüren.


Eine feine Nase haben, das heißt Gespür haben für die Situation. Das kann ich nur lernen. Also nicht Regenwürmer essen, aber riechen, wo Gefahr ist und wittern, wo ich Gutes für mein Leben und das meiner Kinder finde. Und dann dort zielgerichtet hin.


Und 2. und das finde ich noch besser: Der Igel kann sich einigeln, also sich schützen ohne dabei andere anzugreifen. Wer kann das noch?


Viele – auch Menschen – agieren ja nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Und bevor ich einstecke, teile ich lieber aus. Leben im Kampfmodus. In der Politik, der Familie, im Kollegenkreis …


Es ist nicht überliefert, ob Jesus einen Igel kannte, aber diese Fähigkeit sich einzuigeln, passt genau zu seinem Satz: „Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.“ (Matthäus 5, 39). Also nicht Gewalt mit Gewalt begegnen. Aussteigen aus dem Teufelskreis von Rache und Vergeltung. Wer kämpfen will, bitte ohne mich!


Na gut, ich habe keine Stacheln. Aber ich kann eine Haltung wie ein Igel haben, die wirkt wie Stacheln, und die heißt: Ich lasse mir keine Kämpfe aufzwingen.


Wir sollten dieses wunderbare Tier achtsam erhalten und dankbar von ihm lernen, wie man Konflikte löst ohne damit gleich wieder neue zu schaffen. Womöglich kommen wir damit besser durchs Leben.



Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth

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