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Hörmal | 03.03.2024 | 07:45 Uhr

Schmelzen und Beten

Aschermittwoch vor zwei Wochen: ich sitze in einer Kölner Innenstadtkirche und denke an den Vatnajökull. Den größten Gletscher Europas. Und ich packe mir an den Kopf, dass ich gerade auf den komme... Mitten im Aschekreuz-Gottesdienst.

Nun, mir kommt der Vatnajökull in den Sinn – nicht, weil es in der Kirche arg kalt ist,
Mitte Februar. Sondern, weil ich den im Sommer mit eigenen Augen gesehen hatte. Und mich überkam da eine Melancholie, weil: Europas größter Gletscher schmilzt um einen Meter pro Woche ab.

Da stand ich also und dachte: So wirst Du diesen Gletscher nie wieder sehen. Der wird weiter verschwinden. Wie die Gletscher in den Alpen.

Nun, und vor zwei Wochen denke ich an den Vatnajökull in diesem Gottesdienst, weil ich auf die Leute schaue in den Bänken. Der Gottesdienst ist gut besucht. Aber ich bei deutlich einer der jüngsten. Mit 44.

Und jedes Mal, wenn ich mittlerweile in einem gut besuchten Gottesdienst bin, beschleicht mich diese leichte Melancholie. Denn: Das wird so nicht mehr werden. Das wird künftig noch dramatisch abschmelzen hierzulande. Klimawandel in der Kirche. Die Faktoren sind bekannt: Demografie, Missmanagement, Missbrauch, Pluralisierung, Individualisierung. Und: Gott ist vielen mittlerweile egal.

Wie gesagt: Daran denke in der noch vollen Kirche an Aschermittwoch.

Und dann schiele ich auf die Frau neben mir in der Bank. Ich tippe, sie stammt von den Philippinen. Auch sie ist alt. Aber: Die scheint nicht an schmelzende Gletscher zu denken bei der Predigt. Zugehören tut sie auch nicht. Denn: Sie durchbetet ein Heft in englischer Sprache. Den ganzen Gottesdienst über. Am Ende fängt sie wieder von vorne an. Die Frau ist ganz versunken im Gebet und bei Gott. Das gibt es halt auch noch – in schmelzenden Kölner Kirchen.


Und gerade heute wollte ich von dieser betenden Frau erzählen, weil: Vorgestern war der Weltgebetstag der Frauen. Der findet immer am ersten Freitag im März statt. Auf der ganzen Welt. Frauen aus allen christlichen Kirchen machen mit. Die größte Gebetsbewegung von Frauen – für Frauen. Immer nach dem Motto: „Informiert beten – betend handeln“. Und mich beeindruckt dieses Engagement von meist ehrenamtlichen Frauen weltweit immer wieder.

Sie schaffen in ihren Gottesdiensten ein Gefühl von Weltgemeinschaft, was sonst vielleicht noch die Olympischen Spiele hinbekommen – nur mit wesentlich mehr Geld dahinter. In Deutschland machen Frauen seit bald 100 Jahren mit bei dieser Aktion der betenden Frauensolidarität. Jedes Jahr steht eine andere Region im Fokus. In diesem Jahr ist es Palästina. Das sind also keine schmelzenden Gletscher, sondern mitunter heiße Eisen, die die Frauen da anpacken – durchbeten. Wobei ich mir sicher bin: Aktionen wie der Weltgebetstag der Frauen sind ein wichtiger Faktor für einen weltweiten Klimawandel. Für den Wandel im Gesellschaftsklima, hin zu mehr Solidarität, bei dem Hass und Vorurteile schmelzen.

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