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Kirche in WDR 2 | 21.03.2024 | 05:55 Uhr
Die einfachen Dinge
Autor: „Die einfachen Dinge“. Der Film war letztes Jahr im Kino und taucht jetzt in den Streamingdiensten auf. Alles beginnt mit einer Autopanne. Vincent, Mitte fünfzig, erfolgreicher Manager, strandet mit seinem Cabrio irgendwo in den Bergen Frankreichs. Ein Motoradfahrer gabelt ihn auf und nimmt ihn erst mal mit zu sich nach Hause. In sein einfaches Holzhaus mit dieser großartigen Aussicht.
O-Ton 1a: „Wohnen Sie schon lange hier?“ „Drei Jahre.“ „Und laden Sie jeden, der ´ne Panne hat, gleich zu sich zum Essen ein?“
Autor (overvoice über die Atmo): Sie sitzen draußen, Vincent in seinen Businessschuhen, Pierre barfuß.
O-Ton 1b: „Für Homer war die Gastfreundschaft was Heiliges. Er glaubte, dass die Götter oft in Gestalt von Fremden erscheinen.“ „Na dann wüsste ich aber zu gern, welcher Gott ich bin! … schmeckt jedenfalls echt hervorragend.“
Autor: Pierre lebt als Einsiedler hier oben und versorgt sich selbst. Den Redeschwall von Vincent kann er anfangs nur schwer ertragen.
O-Ton 2: „Und was arbeiten Sie?“ „Geben Sie mir den Schlüssel, dann sehe ich mir den Wagen mal an.“
Autor: Der Film „Die einfachen Dinge“ erzählt, wie zwei sehr unterschiedliche Leben aufeinanderprallen. Plötzlich stellt sich heraus, der Manager hat den Einsiedler sehr bewusst aufgesucht. Pierre ist nämlich Meeresbiologe, Experte für Plankton. Und Vincent leitet ein Biotech-Unternehmen. Er will Pierre anwerben.
O-Ton 3: „Ich verstehe Sie nicht. Man lebt doch nicht in den Bergen, wenn man Experte für Meeresbiologie ist. Ich habe alles gelesen von Ihnen. Sie waren kurz vor einem entscheidenden Durchbruch. Man tut aber nicht, als wäre man Holzfäller, wenn man ihr Talent hat.“
Autor: Doch, man kann das und Pierre will das. Vor drei Jahren ist nämlich sein Bruder gestorben. Deshalb ist Pierre hier rausgekommen. Er kümmert sich um seine Schwägerin und ihre kleine Tochter. Sie wohnen etwas unterhalb, den Hang herunter. Zweimal die Woche kocht er für sie und sie verbringen den Abend zusammen. Die Jobanfrage von Vincent regt ihn wirklich auf.
O-Ton 4: „Ich will nicht immer nur hetzen. Stets reagieren auf alles. Und was ich auf keinen Fall will, ist: Dass irgendwer einfach darüber bestimmen kann, wie ich das Kostbarste verbrauche, das ich besitze: meine Lebenszeit.“
Autor: Noch vor ein paar Tagen ist der erfolgreiche Manager in einer Talkshow gefragt worden, ob er glücklich ist. Hier oben in den Bergen stellt sich genau diese Frage neu. Wie will er seine Lebenszeit nutzen? Pierre fasziniert ihn. Wie er lebt im Einklang mit der Natur. Er versteht, dass auch er mindestens eine Pause braucht. Und er weiß genau, wo und mit wem er sie verbringen möchte.
Quelle: Die einfachen Dinge, Neue Visionen Filmverleih GmbH, 2023. O-Töne zur Verfügung gestellt von: https://filmpresskit.de
Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius