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Kirche in WDR 2 | 26.04.2024 | 05:55 Uhr

Wo bleibt denn Gott?

Viele Menschen fragen sich bei all dem Elend in der Welt: Wo bleibt denn Gott? Warum lässt er all das zu, wenn es ihn gibt. Der russische Dichter Leo Tolstoi hat hierzu eine gute Geschichte erzählt: Der Schuster Martin wird vom Unglück verfolgt. Seine Frau stirbt, er bleibt mit seinem kleinen Sohn zurück. Der Vater kümmert sich hingebungsvoll. Aber: Da stirbt auch der Sohn an einem Fieber. Schuster Martin, todtraurig, zweifelt an Gott. Aber er beginnt, abends in der Bibel zu lesen. Eines Nachts träumt er, Gott selbst werde ihn besuchen, unten in seiner Kellerwerkstatt. Am nächsten Tag ist er gespannt, ob ihn der hohe Gast wirklich aufsucht. Aber aus seinem Kellerfenster sieht er nur den zittrigen Greis Stepanytsch, den Hauswart, der den Schnee kaum noch zur Seite fegen kann. Martin ruft ihn zum Aufwärmen bei einer heißen Tasse Tee in seine Werkstatt. Danach geht eine viel zu dünn gekleidete Soldatenfrau mit ihrem Baby über die Straße. Martin lässt sie in der Werkstatt das Kind wickeln, gibt ihr Essen und Kleider seiner Frau. Später kauft er einer alten Händlerin einen Apfel ab und schenkt den einem kleinen Jungen, der der Alten ihre Äpfel stehlen wollte. Auf den hohen Gast aber wartet er vergebens. Als Martin abends seine Bibel aufschlägt, öffnet er sie bei Matthäus, Kapitel 25: „Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben, ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben ..." Gott hat ihn an diesem Tag also gleich drei Mal aufgesucht.

Schuster Martin wird klar, dass Gott normalerweise nicht direkt ins Weltgeschehen eingreift. Für die Wunder sind also wir Menschen zuständig. Gott hat in dieser Welt nur unsere Nase, um reinzuriechen. Nur unseren Mund, um vom Guten zu erzählen. Nur unsere Hände, um anzupacken. Nur unseren Verstand, um mitzudenken. Nur unser Herz, um mitzufühlen.

Und Schuster Martin macht etwas, was ich allen Menschen empfehlen möchte, die einen schweren Schicksalsschlag erleiden: Es ist sehr gut, sich dann anderen Menschen zuzuwenden, sich auf keinen Fall einzuigeln.

Und noch etwas zeigt die kleine Geschichte. Das eigene Leid hat den Schuster offensichtlich nicht im Selbstmitleid gefesselt, sondern geöffnet für das Leid der anderen. Mir kommt ein Wort in den Sinn: Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Erde verändern. Ich glaube daran - vielleicht Sie ja auch?!

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