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Hörmal | 12.05.2024 | 07:45 Uhr
Tag der Pflege
Dabei – so würde ich sagen – ist der Dienst am Menschen als Krankenpflegerin und Krankenpfleger mehr als ein Beruf, das ist eine Berufung.
Und genau solch eine Berufung trifft auf Florence Nightingale zu. Sie ist die Begründerin der modernen Krankenpflege und lebte im 19. Jahrhundert. Als hochgebildete Frau hat sie bis heute ihre Spuren hinterlassen und eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung bewirkt.
Florence Nightingale trat zwar nicht in einen Orden ein, aber in ihrem Tagebuch schreibt sie: „Gott sprach zu mir und rief mich in seinen Dienst.“[1] Immerhin: Sie will Krankenpflegerin werden und muss lange kämpfen, um ihren Berufswunsch gegen ihre Eltern durchzusetzen. Ihre Familie gehört in England zur Oberschicht. Und nicht nur für diese Kreise war der Beruf der Krankenpflegerin damals verpönt: Krankenpflegerinnen galten als inkompetent, korrupt und vor allem als alkoholabhängig.
Florence Nightingale wird nicht nur Krankenpflegerin, sondern etabliert die Krankenpflege zu einem qualifizierten Ausbildungsberuf gegen dieses schlechte Image und gegen vielfältigen Widerstand. Dafür schreibt sie sogar ein Lehrbuch, das bis heute Gültigkeit besitzt, und gründet eine Krankenpflegeschule. Dabei half ihr sowohl eine genaue Beobachtungsgabe als auch ihr organisatorisches Talent, was sie unter anderem während des Krimkrieges 1854/55 in einem Kriegslazarett unter Beweis stellte.
Ihren Nachruhm kann man daran erkennen, dass der internationale Tag der Pflege bewusst auf ihren Geburtstag gelegt wurde, den heutigen 12. Mai. Daher Glückwunsch an alle Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und im ambulanten Dienst. Und herzlichen Dank für ihren Dienst an den Menschen, denn der ist nicht nur Beruf, sondern auch Berufung.
[1] Zitiert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Florence_Nightingale.